Die Corona-Massnahmen sollen auf den Sommer hin gemäss dem Plan des Bundes schrittweise aufgehoben werden. Umso wichtiger wird dann die Frage sein, wie gut die Impfungen wirken. Können Geimpfte das Virus noch weitergeben oder nicht – und allenfalls Ungeimpfte anstecken?
Grossbritannien hat sehr früh die Weichen gestellt, um die Pandemie wissenschaftlich zu begleiten. Nach dem Zufallsprinzip wurden Hunderttausende von Menschen für eine Corona-Langzeitstudie ausgewählt. Diese Daten zeigen jetzt, wie sich das Virus in der breiten Bevölkerung verhält.
Ein Aspekt der Studie ist der Impfschutz. Die neuesten Daten zeigen: Nur ganz wenige Personen mit einer vollständigen zweifachen Impfung mit Pfizer/Biontech haben eine Infektion mit Symptomen. Der mRNA-Impfstoff schützt mit 90 Prozent sehr gut und das liegt nahe bei den 95 Prozent aus den grossen klinischen Zulassungsstudien der Impfhersteller.
Das schlechtere Abschneiden in Grossbritannien erklären sich die Forschenden mit dem höheren Alter der Probandinnen und Probanden. Doch weil die britische Studie alle Freiwilligen regelmässig testet, egal ob sie sich gesund oder krank fühlen, können so auch sogenannte asymptomatische Personen gefunden werden.
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Asymptomatische Personen rücken in den Fokus
Die Forscher haben festgestellt: Asymptomatisch Infizierte gibt es auch unter den geimpften Personen. Nimmt man auch diese Fälle dazu, beträgt der Impfschutz nur noch 70 Prozent. Das heisst, dass es eine ganze Reihe von Menschen gibt, die sich trotz vollständiger Impfung nochmals anstecken, ohne es zu merken.
Was schon länger befürchtet wurde, konnte jetzt bestätigt werden. Immerhin hatten diese asymptomatischen, infizierten Personen meist nur wenig Viren in Nase und Rachen. Sie sind also potenziell wenig oder nicht ansteckend. Es ist aber keine vollständige Entwarnung, denn die Forschenden fanden auch geimpften Personen mit vielen Viren, die wohl durchaus andere noch anstecken können. Für ungeschützte Personen könnte das dereinst noch zum Problem werden.