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In Obwalden ausgewildert Bartgeierweibchen zu Tode gestürzt

Wie BG960 und ihr Bruder in die Schweiz kamen

  • Das Bartgeierweibchen BG960 in Melchtal ist kurz nach seinem ersten Flug zu Tode gestürzt.
  • Das 113 Tage alte Tier ist an seinem «etwas exponierten» Schlafplatz von einer Windböe erfasst worden, wie die Stiftung Pro Bartgeier mitteilt. Wie das passieren konnte, werde nun untersucht.
  • BG960 war am 5. Juni zusammen mit dem Männchen Johannes im eidgenössischen Wildtierschutzgebiet Huetstock ausgewildert worden. Die Tiere stammen aus einer Zuchtstation in Spanien.

Bartgeier kehrte 1991 in die Schweiz zurück

Der Bartgeier war im 18. Jahrhundert in den Alpen noch weit verbreitet. Als Lämmergeier verschrien wurde er dort im 19. Jahrhundert jedoch stark zurückgedrängt, bis er zu Beginn des 20. Jahrhunderts komplett ausgerottet war.

Heute versucht man, den Aasfresser wieder in den Alpen anzusiedeln. Die ersten Bartgeier kehrten 1991 in die Schweiz zurück. Sie wurden im Engadin ausgewildert, wo inzwischen 26 Tiere brüten, wie die Stiftung Pro Bartgeier schreibt.

Dritte Auswilderung in Melchtal

Vor der Auswilderung von BG960 und dem Männchen Johannes dieses Jahr waren im Obwaldner Melchtal bereits 2015 und 2016 junge Bartgeier ausgewildert worden. Diese Tiere befinden sich allerdings noch auf Wanderschaft.

Bartgeier pflanzen sich nur sehr langsam fort und können höchstens ein Jungtier pro Jahr aufziehen, wie die Stiftung Pro Bartgeier schreibt. Im Durchschnitt dauert es über acht Jahre, bis Bartgeier erstmals Nachwuchs erhalten. Oft gelingt dies laut der Stiftung nur jedes zweite oder dritte Jahr.

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