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«Charlie the Unicorn»: Die Geschichte eines schlecht gelaunten Einhorns auf dem Weg zum Candy-Mountain.
Aus Audio Aktuell SRF 3 vom 03.12.2019. Bild: Youtube
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Internet-Geschichte Adieu Flash! Es war… schön?!

Ab Ende Jahr wird Adobe Flash nicht mehr unterstützen. Doch Flash war viel mehr als bloss eine lästige Virenschleuder.

Es ist die Chronik eines angekündigten Todes: Schon vor zwei Jahren hat Adobe bekannt gegeben, die Flash-Software ab 2020 nicht mehr weiter zu entwickeln und auch keine neuen Sicherheits-Updates herauszubringen. Mit diesem Schritt wird die schon zuvor notorisch unsichere Software erst recht zum Einfallstor für Computerattacken.

Doch für viele Nutzerinnen und Nutzer spielt das kaum mehr eine Rolle: Die meisten Internet-Browser sperren Flash-Inhalte heute per Voreinstellung, einige unterstützen sie schon gar nicht mehr. Und aufs Jahresende hin beendet auch Googles Suchmaschine die Indexierung von Flash-Inhalten im Internet.

HTML5 ersetzt Flash

Auf Smartphones und Tablets ist Flash gar nie richtig angekommen. Nicht nur, aber auch weil Apples Steve Jobs damit nichts anfangen konnte: Die Ende der 1990er-Jahre erstmals in Umlauf gekommene Software war ihm zu umständlich und unsicher und eine zu grosse Belastung für die Batterie der mobilen Geräte.

iPhones und iPads setzten darum von Beginn an auf den Durchbruch des offenen Webstandards HTML5, der im Gegensatz zu Flash auch nicht von einem einzelnen Unternehmen wie Adobe kontrolliert wird. Android-Geräte stiegen 2012 auf den neuen Standard um. HTML5 kann alles, was Flash auch kann, aber besser und sicherer – letztlich auch für Adobe der Grund, nicht weiter auf Flash zu setzen.

Die Einstiegsschwelle war tief

Zu Beginn des neuen Jahrhunderts sah die Zukunft für Flash noch rosig aus: 2005 soll die Software auf 98 Prozent aller PCs installiert gewesen sein. Wer Videos im Internet sehen wollte, tat das fast immer mit dem Flash-Player. Auch YouTube setzte am Anfang noch ganz auf Flash.

Dank Flash liessen sich Games erstmals ganz einfach ohne zusätzliche Software oder CD-ROM direkt im Browser spielen. Und weil die Software auch Programmier-Anfängerinnen und -Anfängern erste Gehversuche leicht machte, lag die Einstiegsschwelle tief. Bald überschwemmten abertausende Flash-Games das Internet und wurden auf Portalen wie Newgrounds gesammelt.

Der seltsame Humor der Millenials

Darunter waren absurde Perlen wie etwa QWOP (siehe Kasten ganz unten), in dem wir mit Keyboard-Tasten einen Sprinter steuern – nur um nach wenigen Metern bestimmt auf die Nase zu fallen. Oder das schrullige Rätselgame «Samorost» des tschechischen Entwicklerstudios Amanita Design, das auch in späteren Ausgaben noch begeistern konnte.

Auf jedes absurde Flash-Game schien ausserdem eine noch absurdere Flash-Animation zu folgen. Kleine Filme und Musik-Clips, in denen sich die ungehemmte Kreativität von Teenagern und anderen Sonderlingen sammelte (einige Beispiele finden sich als YouTube-Clips über diesen Artikel verstreut). Sie sind wohl nicht ganz unschuldig daran, dass der Humor der Millenials heute so seltsam ist.

Als das Internet noch wild war

Natürlich: Das Verschwinden von Flash macht das Internet zu einem sichereren Ort. Und rein technologisch ist die Software längst überholt. Doch mit Flash geht auch ein Stück Internet-Geschichte zu Ende. Lange vorbei scheinen die Zeiten, in denen das Netz ein weitgehend unreglementierter Ort war, an dem hinter jeder Ecke eine neue Überraschung wartete (und sich hoffentlich nicht als Virus herausstellte).

Darum zum Abschied noch einmal: Adieu Flash! Es war… schön?!

12 besonders gute Flash-Games

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Legende: Internet
  • «QWOP»: Der Flash-Klassiker: Wir steuern mit den Q-, W-, O-, und P-Tasten einen Sprinter – und fallen schon nach einem Meter auf die Nase.
  • «Canabalt»: Der Endlos-Runner, der auch auf dem Smartphone und Tablet weiterrannte.
  • «Samorost»: Ein herrlich schrulliges Point-and-Klick-Adventure des tschechischen Studios Amanita Design.
  • «Dys4ia»: Flash für einmal ernst: Die Game-Designerin Anna Antrophy beschreibt in einem Game ihre Erfahrungen als Transgender-Person.
  • «Hexagon»: Ein Action-Geschicklichkeitsspiel des irischen Game-Designers Terry Cavanagh.
  • «Line Rider»: Wir zeichnen Bahnen auf den Bildschirm, auf denen dann unsere Spielfigur mit einem Schlitten entlangfahren muss. Klingt einfacher, als es ist.
  • «Auditorium»: Ein Musik-Puzzle-Game, von – man verzeihe das Wort – poetischem Reiz.
  • «Flow»: Wir gleiten durch die Ursuppe, fressen und wachsen. Später auch auf der Playstation erfolgreich.
  • «The World’s Hardest Game»: Der Titel sagt es schon: Dieses simple Spiel ist furchtbar schwer.
  • «The Impossible Quiz»: Auch dieser Titel sagt es schon: Ein furchtbar schweres Quiz – aber auch ein furchtbar lustiges.
  • «Bejeweled»: Der Match-3-Klassiker, der noch vor «Candy Crush» die Cashual-Gamer begeisterte
  • «Don’t Shit Your Pants»: Typisch Flash: Ein Adventure-Game, bei dem unsere einzige Aufgabe darin besteht, nicht in die Hosen zu schei**en.
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