Zuerst war es heute nochmals heiss. Seit Nachmittag ziehen von Westen her Gewitter und starke Winde über die Schweiz – der grosse Wettereinbruch ist da. Laut SRF-Meteorologe Thomas Kleiber haben wir damit zwar nicht die Hitze im Generellen, aber die lange, schwüle Hitzewelle hinter uns.
SRF News: Was erleben wir heute?
Thomas Kleiber: Eine Hitzeperiode im Sommer wird meistens rabiat beendet. Heute kam eine Kaltfront herein. In deren Vorfeld und bei ihrem Durchzug gibt es verbreitet starken Wind, lokal Sturm und an vielen Orten auch Regen, Hagel und Gewitter.
Der Sommer 2018 wird nicht so heiss sein wie jener 2003.
Allerdings gibt es auf kleinem Raum grosse Unterschiede. Während einige Leute heute heftigen Regen und Hagel erleben, werden andere enttäuscht sein, dass es im Garten oder auf dem Feld kaum richtig nass wird.
Welche Rekorde hat die Hitzewelle gebrochen?
Für klare Rekorde, welche die Medien gerne haben – etwa, dass es noch nie so heiss war – müssen wir noch abwarten. Der Sommer ist nicht zu Ende.
Fest steht jedoch: Der Sommer 2018 wird nicht so heiss sein wie jener 2003. Wir haben keine neuen Temperaturhöchstwerte gemessen. Aber der Trockenstress für die Vegetation dürfte teils so stark gewesen sein wie seit Messbeginn noch nie.
Kann man die Trockenheit in Zahlen ausdrücken?
Sie ist schwierig zu beziffern, weil viele Faktoren einen Einfluss haben. Die Niederschlagsmenge zum Beispiel sagt nur bedingt etwas über die Trockenheit aus. Denn wenn der Regen in kurzer Zeit fällt, hilft das der Vegetation nichts.
Noch aussergewöhnlicher als die Hitze ist die Trockenheit.
Die Trockenheit dürfte das markanteste Ereignis sein in diesem Sommer, weil sie schon im Frühjahr begonnen hat. Die Hitze selbst ist aussergewöhnlich, aber noch aussergewöhnlicher ist die Trockenheit.
Am Montag klettert das Thermometer bereits wieder auf 29 Grad. Gibt es doch wieder Hitzetage?
Ja. Die Hitze ist noch nicht vorbei, aber eine lange, schwüle Hitzeperiode ist nicht mehr in Sicht. Während es am Montag heiss wird, folgt am Dienstag eine Abkühlung mit Gewittern. Dann gibt es wieder eine Erwärmung. Es wird wohl nochmals 30 Grad heiss – aber eine so lange und vor allem so schwüle Hitze wie in den letzten Wochen ist nicht mehr erkennbar.
Das Gespräch führte Christina Scheidegger.