Die Technologie: Im Auftrag von Armasuisse, dem Bundesamt für Rüstung, hat die Berner Fachhochschule ein Gerät entwickelt, das Bewegungen hinter einer Wand feststellt. Das können auch sehr feine Bewegungen sein, wie Mitentwickler Rolf Vogt, Professor für drahtlose Kommunikation, sagt. «Die Bewegungen werden durch Funkwellen, wie man sie zum Beispiel auch beim Wireless LAN verwendet, sichtbar gemacht.»
Der Zweck: Laut Vogt könnte seine Technologie nach Katastrophen wie zum Beispiel Erdbeben verwendet werden. Rettungskräfte könnten mit dem Gerät durch Wände schauen, wenn sie dahinter verschüttete Personen vermuten.
Die anderen Verwendungsmöglichkeiten: Neben dem Einsatz zur Rettung kommen laut Vogt auch viele weitere Anwendungsgebiete infrage. Möglich wäre auch der Einsatz für die Überwachung. «Wie viele Dinge im Leben kann man ein Instrument für positive Dinge oder für weniger positive Anwendungen brauchen», sagt Vogt dazu. «Das sieht man schon bei einem Küchenmesser.» Fest stehe jedoch, dass das Gerät der Gesundheit nicht schade. «Die Funkwellen sind so harmlos wie das Wireless-LAN-Signal, das heute jeder zu Hause hat.»
Die Verfügbarkeit: Es ist nach Angaben von Vogt zwar nicht ausgeschlossen, dass aus dem Gerät dereinst ein Produkt wird, das im Handel erhältlich ist. «Für unsere Auftraggeber ist das aber nicht das Ziel.» Armasuisse wolle vielmehr Know-how zur Funktion solcher Geräte erhalten. «Wenn die Armasuisse dann einmal solche Geräte von einem Industrieunternehmen kauft, kann sie mit diesen Firmen auf Augenhöhe sprechen.»
Die Einschränkungen: In der aktuellen Version kann das Gerät nur erkennen, dass sich etwas bewegt. «Aber man kann keine direkten Rückschlüsse auf Form oder Grösse des sich bewegenden Objekts machen», sagt Vogt. Auch die Distanz lässt sich derzeit nicht feststellen: Ob das Objekt gerade hinter der Wand oder am anderen Ende des Raumes steht, weiss das Gerät nicht.