Zum Inhalt springen
Audio
Streit um die Urheberrechtsreform
Aus HeuteMorgen vom 14.02.2019.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 47 Sekunden.

Klauen im Internet EU-Urheberrecht: Reform mit Hindernissen

Einig ist man sich eigentlich nur in einem Punkt: Das gut 20 Jahre alte Urheberrecht braucht eine Reform. Denn in der Zwischenzeit ist viel passiert.

Edle Absicht...

Im Internet haben sich Giganten wie Facebook, Google oder Twitter ausgebreitet. Sie sind gross geworden und spielen mittlerweile - so scheint es - nach ihren ganz eigenen Spielregeln. Genau hier will die Reform des Urheberrechts eingreifen.

In Zukunft sollen profitorientierte Online-Plattformen wie Facebook und Co. verantwortlich sein, wenn Nutzer urheberrechtlich geschützte Inhalte bei ihnen hochladen.

...mit schwierigen Folgen

Die Plattformen haben nun zwei Möglichkeiten: Sie müssen entweder Lizenzverträge mit allen Rechtsinhabern dieser Welt eingehen – eine eher unrealistische Forderung. Oder sie führen Uploadfilter ein, die die Inhalte ihrer Nutzer beim Hochladen überprüfen und gegebenenfalls blockieren.

Unterschiedliche Konsequenzen

Box aufklappen Box zuklappen
  • Für die grossen, profitorientierte Plattformen ist die Massnahme mit hohen Aufwänden verbunden.
  • Für kleinere und nicht profitorientierte Plattformen wie etwa Wikipedia sieht die Reform eine Ausnahmeregelung vor. Unklar ist, wer davon betroffen ist.
  • Nutzer profitorientierter Portale müssen mit Einschränkungen rechnen. Upload Filter können nicht zuverlässig zwischen rechtsverletzenden und legalen Werknutzungen unterscheiden. Ob etwas eine Urheberrechtsverletzung, oder lediglich ein Zitat, eine Parodie oder ein Meme ist, ist für einen technischen Filter schwierig zu bestimmen.
  • Es ist damit zu rechnen, dass die grossen Anbieter auf Nummer sicher gehen und eher zu viel als zu wenig Inhalte blockieren.

Die Rechteinhaber hoffen, dass sie für ihre Arbeit endlich gerecht entschädigt werden.

Kritiker hingegen sehen in diesen Massnahmen nichts weniger als das Ende des freien Internets und der Anfang einer an Willkür grenzenden Zensur.

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel