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Essbarer Christbaumschmuck
Aus Tagesschau vom 23.12.2017.
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Kostbare Süssigkeiten Als der geschmückte Christbaum noch ein «Fressbaum» war

Was später weltweit zu farbigen Kugeln wurde, war in früheren Zeiten individuell und essbar: Der Christbaumschmuck.

Schon ab 1600 wurden Weihnachtsbäume geschmückt, hauptsächlich mit Essbarem. Wegen dieses Dekors nannte man den Weihnachtsbaum früher auch gerne «Fressbaum». Für Kinder waren die Bäume damals besonders kostbar.

Was teuer war, kam an den Baum

Hergestellt wurden die wohlriechenden, süssen Gebäcke, die als Dekoration an den Bäumen hingen, vom Lebzelter (Honigkuchenbäcker) und vom Zuckerbäcker. Weil viele Zutaten wie zum Beispiel Zucker damals sehr teuer waren, kamen Spekulatius oder auch Tirggel nicht einfach auf den Teller. Sie schmückten vielmehr den feierlich von Kerzen erleuchteten Weihnachtsbaum, oft zusammen mit anderen Esswaren.

Christbäume unterschieden sich mehr

Beliebtes Honiggebäck waren der Lebkuchen mit Zuckerguss oder farbigen Oblaten sowie geometrische Tirggel. Doch es gab auch andern essbaren Schmuck: «Man hängte das an die Bäume, was es lokal gab», sagt Laura Sinanovic, Geschäftsführerin des Spielzeugwelten-Museums Basel. Das konnten auch Nüsse sein oder Äpfel, die auch Farbe an den Baum brachten. Deshalb kamen die Weihnachtsbäume früher auch viel individueller daher.

Marzipanschmuck als Luxus

Beliebt waren auch Dekorationen aus Eierzucker. Diese farbenfrohen Gebilde liessen sich mit dem eingebackenen Papieraufhänger an jeden Weihnachtsbaum hängen. Luxusartikel waren dagegen Produkte aus Marzipan, da sämtliche Zutaten sehr kostspielig waren.

Zu dieser Zeit musste es nicht unbedingt eine Tanne sein, die geschmückt wurde. In der Stube standen auch Buchsbaum-Kränze oder Stechpalmen. Hauptsache grün. Die Weihnachtsstuben präsentierten sich damit noch viel individueller als heute.

Britische Krone bringt Süssigkeiten auf die Teller

Dass Weihnachtsbäume heute überall fast gleich aussehen, hat mit Queen Viktoria zu tun und ihrem Deutschen Ehemann Prinz Albert. Er habe den Christbaum nach England gebracht und ihn mit Glaskugeln dekoriert, sagt Sinanovic. «Durch die Berichterstattung des royalen Weihnachtsfestes ging dann dieser Baumtyp rund um die Welt.» Und er etablierte sich in den Stuben.

Damit könnte man etws zugespitzt auch sagen: Es war die britische Krone, die die Süssigkeiten vom Christbaum verdrängt und auf den Teller gebracht hat.

Und wie in der Schweiz die Christbäume vielfältig geschmückt werden, zeigen die Bilder, die uns SRF-Zuschauer von ihren dekorierten Weihnachstbäumen zugeschickt haben.

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Die Christbäume unserer Zuschauer
Aus Tagesschau vom 24.12.2017.
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