- Der deutsche Fussballweltmeister Mesut Özil und sein Nationalteam-Kollege Ilkay Gündogan haben sich vom türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan hofieren lassen.
- Der Deutsche Fussballbund distanziert sich vom öffentlichkeitswirksamen Auftritt seiner Stars.
- Auch aus der Politik und im Netz gibt es heftige Reaktionen.
Bei einem Fototermin im Rahmen von Erdogans Besuch in Grossbritannien hatten Özil und Gündogan dem Präsidenten Trikots ihrer englischen Vereine FC Arsenal bzw. Manchester City überreicht. Gündogans hellblaues Trikot mit der Nummer acht war vom Spieler signiert: «Mit grossem Respekt für meinen Präsidenten.»
Der Präsident des Deutschen Fussball-Bundes reagierte in ungewohnter Schärfe und rief seine Stars zur Ordnung.
Nationalmannschaftsdirektor Oliver Bierhoff kündigte ein Gespräch mit den Spielern an. Cem Özdemir, langjähriger Präsident der Grünen, reagierte entrüstet. «Der Bundespräsident eines deutschen Nationalspielers heisst Frank-Walter Steinmeier, die Bundeskanzlerin Angela Merkel und das Parlament heisst Deutscher Bundestag. Es sitzt in Berlin, nicht in Ankara.» Auch die Netzgemeinde reagiert irritiert.
Gündogan hat unterdessen Stellung genommen. In einer Erklärung lässt er verlauten: «Es war nicht unsere Absicht, mit diesem Bild ein politisches Statement abzugeben, geschweige denn Wahlkampf zu machen.» Als deutsche Nationalspieler würden sich Özil und Gündogan zu den Werten des DFB bekennen.