Heute Montag am 29. Juli – nach nur knapp sieben Monaten vom Jahr 2019 – hat die Menschheit mehr konsumiert als die Erde nachhaltig in einem Jahr produzieren kann. Das ist früher als im vergangenen Jahr, wie die Umweltorganisation WWF mitteilt.
Würde jeder einen Lebensstil wie die Schweizer pflegen, bräuchte die Menschheit jedes Jahr rund drei Planeten, um ihren Bedarf zu decken, so der WWF weiter.
Allein um den Ressourcenverbrauch der USA zu decken, bräuchte es die Erde fünf Mal. Länder mit hohen Armutsraten wie zum Beispiel das Schwellenland Indien verbrauchen viel weniger.
Das Datum des sogenannten Erdüberlastungstages ist nach Berechnung der Denkfabrik «Global Footprint Network» so weit nach vorne im Kalender gerückt wie noch nie. Rein rechnerisch beanspruchte die Weltbevölkerung die Ressourcen von 1.75 Erden.
Berechnen Sie Ihren ökologischen Fussabdruck
In die Berechnungen fliessen zum Beispiel der Verbrauch von Holz, Ackerland und Fischgründen ein, ausserdem der CO2-Ausstoss und der Flächenverbrauch – nicht aber endliche Ressourcen wie Erdöl.
Immer früher im Jahr
Vor 20 Jahren lag der Tag, ab dem die Menschen aus ökologischer Sicht über ihre Verhältnisse leben, noch im Oktober. 2018 war es der 1. August. Vom Welterschöpfungstag an werden Ressourcen verbraucht, die nicht mehr im Lauf des Jahres nachwachsen. Vor allem der Lebensstil in reichen Industrienationen belastet das Konto. Ärmere Länder gleichen es noch ein wenig aus.
In der Schweiz ist laut WWF das Ernährungsverhalten verantwortlich für 19 Prozent der Treibhausgas-Emissionen und 28 Prozent der privaten Umweltverschmutzung. Wer nur drei Mal in der Woche Fleisch esse, reduziere den ökologischen Fussabdruck um ein Fünftel – im Bereich Nahrung.
Bereits am 7. Mai dieses Jahres war der sogenannte Swiss Overshoot Day (Tag der Überschreitung). Gemeint ist der Tag, ab dem die Schweiz bereits so viele Ressourcen verbraucht hat, wie ihr im Rahmen einer nachhaltigen Nutzung der Natur für das ganze Jahr zur Verfügung stehen würden.
Die Erschöpfung der natürlichen Ressourcen ist laut WWF seit den 70er-Jahren feststellbar. Dazu trügen die Menschen in der Schweiz ihren Teil bei: Sie fliegen im Mittel dreimal so oft wie andere EU-Bürger. Damit steige der CO2-Ausstoss, der den Klimawandel hauptsächlich verursache.