Tausende Haushalte sind ohne Strom, Flüge entfallen, Bäume stürzen auf Strassen und Gleise. Sturmtief «Sabine» hat in Teilen Europas teils massive Schäden angerichtet. Das Zentrum des Sturms, der in Ländern wie Grossbritannien, Frankreich und Belgien «Ciara» genannt wird, lag erst nördlich von Schottland und verlagert sich zur Norwegischen Küste.
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Grossbritannien: Die britische Insel wurde besonders schwer von «Ciara» mit Starkregen und Böen von bis zu 130 km/h getroffen. In einigen Regionen hat der Sturm innerhalb von 24 Stunden so viel Regen gebracht wie sonst in eineinhalb Monaten fällt. Mehr als 20'000 Haushalte waren vorübergehend vom Strom abgeschnitten. Überschwemmungen und umgestürzte Bäume behinderten den Verkehr auf Strassen und Schiene erheblich. Ein Mann wurde gestern im Süden Londons durch einen herabfallenden Baum im erschlagen.
Deutschland: Auf seinem Weg über Deutschland hat Orkan «Sabine» den Verkehr schwer getroffen. Der Zugverkehr war nach Angaben der Deutschen Bahn stark gestört, das galt vor allem in Bayern und Baden-Württemberg. Dort lief «Sabine» erst zu voller Stärke auf, es galten Unwetterwarnungen.
In Frankfurt kippte ein Kran auf den Dom, auf Wangerooge brachen Teile des Nordseestrands weg, bei der Bahn und an Flughäfen herrschte zeitweise Stillstand. In Bayern waren Zehntausende Menschen über Stunden ohne Strom.
Frankreich: Wegen des Sturms waren in Frankreich rund 130'000 Haushalte ohne Strom. Betroffen waren nach Angaben des Netzbetreibers Enedis der Grossraum Paris sowie Nord- und Ostfrankreich, wo auch zahlreiche Verbindungen mit Regionalzügen entfielen. Für mehr als 30 Départements dauert die vom französischen Wetterdienst Météo-France ausgerufene erhöhte Alarmbereitschaft an. Dutzende Flüge fielen aus.
Für 13 Departemente dauert die vom französischen Wetterdienst ausgerufene erhöhte Alarmbereitschaft an. An den Hauptstadt-Flughäfen Charles de Gaulle und Orly wurden Medienberichten zufolge rund 50 Flüge annulliert.
Belgien: In Belgien hat der Sturm etliche Schäden angerichtet. Dächer wurden abgedeckt und die Eisenbahn fuhr auf vielen Strecken verspätet oder eingeschränkt. Im Hafen von Antwerpen kippten aufeinandergestapelte Container um.
Tschechien: Rund 100'000 Haushalte in Tschechien waren ohne Elektrizität, weil Stromleitungen durch umstürzende Bäume beschädigt wurden, wie Energieversorger mitteilten. Die Feuerwehren waren im Dauereinsatz, um Strassen freizuräumen und Dächer zu sichern – innerhalb einer Stunde wurden landesweit mehr als 250 Einsätze gezählt. Im südböhmischen Bezirk Prachatice (Prachatitz) wurde ein Mensch leicht verletzt, als ein Baum auf ein Auto krachte. Im Bahnverkehr kam es zu zahlreichen Zugausfällen und Verspätungen.
Polen: Im Süden des Landes wurde eine Frau und ihre Tochter auf einem Parkplatz von herabfallenden Dachteilen erschlagen. Am Montag waren zudem mehr als 55'000 Haushalte ohne Strom.
Skandinavien: In Norwegen und Schweden mussten zahlreiche Flüge gestrichen werden. Fähren blieben im Hafen und Zugverbindungen wurden eingestellt. Die Öresundbrücke zwischen Dänemark und Schweden war wegen starken Windes gesperrt. Auf einem See in der schwedischen Gemeinde Svenljunga kenterten zwei Angler. Einer starb, nach dem anderen wird noch gesucht.