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#MeToo: Hunderttausende sprechen über sexuelle Belästigungen
Aus 10 vor 10 vom 17.10.2017.
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 20 Sekunden.

#MeToo Auch Schweizer Frauen wollen nicht länger schweigen

Im Job wie im Privaten: Erschreckend viele Frauen wissen von sexuellen Übergriffen zu berichten – auch hierzulande.

Was ein paar mutige Schauspielerinnen in Hollywood ins Rollen brachten – sie klagten gegen den mächtigen Produzenten Harvey Weinstein wegen sexueller Übergriffe – zieht nun immer weitere Kreise. Auf einen Aufruf von Schauspielerin Alyssa Milano auf Twitter reagierten innert weniger Stunden über 30'000 Menschen. Auch in der Schweiz wird das Thema inzwischen auf allen Kanälen rege diskutiert.

Journalistin Michèle Binswanger.
Legende: Journalistin Michèle Binswanger hat Frauen dazu aufgerufen, sich bei ihr zu melden und Täter beim Namen zu nennen. SRF

«Sexuelle Belästigung ist etwas, das man meiner Meinung nach einfach erlebt, wenn man eine Frau ist», sagt Radiomoderatorin und Produzentin Rosanna Grüter. «Ich könnte endlos erzählen, was mir und meinen Freundinnen schon passiert ist.» So geht es auch der Schweizer Online-Community. Viele Frauen äussern sich auf Twitter und Facebook und erzählen ihre Geschichten unter anderem in selbstgedrehten Videos.

Darüber reden reicht nicht

Für Journalistin Michèle Binswanger braucht es vor allem bei sexueller Belästigung am Arbeitsplatz viel Mut, um sich zu wehren: «Wo sie sich in einem Abhängigkeitsverhältnis befinden, da sind Frauen natürlich sehr viel vorsichtiger.» Deshalb hat Binswanger selbst Frauen aufgerufen, sich bei ihr zu melden und die Täter beim Namen zu nennen. Einige hätten sie bereits kontaktiert, sagt sie: «Das ist auch nicht erstaunlich, das findet natürlich auch am Arbeitsplatz statt.» Klicken Sie hier, um die Liste neu zu laden.

Für Binswanger ist klar, dass die Debatte in den sozialen Medien nicht reicht: «Wenn man will, dass sich etwas ändert, dann muss man hinstehen oder man muss Hilfe suchen», ist sie überzeugt. «Man muss wirklich gegen diese Leute vorgehen, man muss Namen nennen. Erst dann kann man ihnen das Handwerk legen.» Rosanna Grüter glaubt aber, dass die aktuelle Debatte Frauen ermutigt, sich zu wehren: «In der Masse merkt man jetzt, dass dies so nicht in Ordnung ist, dass man dies jeden Tag erleben muss und dass man da durchaus etwas dagegen sagen darf.»

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