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Nach Belästigungs-Vorwürfen Erste Opernhäuser lassen Plácido Domingo fallen

  • Nach Vorwürfen sexueller Übergriffe gegen den spanischen Opernstar Plácido Domingo ziehen US-Kulturinstitutionen erste Konsequenzen.
  • Die Oper in San Francisco und das Philadelphia Orchestra stornieren Auftritte des Opernstars.
  • Die Salzburger Festspiele halten an Domingo fest, die Wiener Staatsoper will abwarten.

Plácido Domingo hätte im Oktober anlässlich eines Konzerts in der Oper San Francisco singen sollen. Nun hat das berühmte Opernhaus den Auftritt abgesagt. Und auch das Philadelphia Orchestra reagierte. Es zog die Einladung zum Eröffnungskonzert am 18. September zurück.

Um diese Vorwürfe geht es

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Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur AP haben mehrere Sängerinnen und eine Tänzerin dem Opernstar sexuelle Übergriffe vorgeworfen. Die Frauen berichteten demnach von Umarmungen, von Küssen auf den Mund, von nächtlichen Telefonanrufen und davon, dass Domingo auf private Treffen gedrängt habe.

Betroffene hätten auch von negativen Folgen für ihre Karriere berichtet, nachdem sie sich Domingos Avancen verweigert hätten. Die betroffenen Frauen äusserten sich mit einer Ausnahme anonym. Die angeblichen Übergriffe reichen bis zu drei Jahrzehnte zurück.

Eigene Ermittlungen

Die San Francisco Opera verwies auf ihre strenge Richtlinie zur Bekämpfung sexueller Belästigung. Das Haus lege grossen Wert darauf, «ein sicheres und geschütztes Umfeld zu schaffen, in dem sich jeder auf seine Arbeit und Kunst konzentrieren kann und in dem Kollegen mit Respekt, Würde und Kollegialität behandelt werden», hiess es in einer Mitteilung.

Ähnlich äusserte sich das von dem kanadischen Dirigenten Yannick Nézét-Séguin geleitete Philadelphia Orchestra. Die Oper in Los Angeles, deren Generaldirektor Plácido Domingo ist, hat eigene Ermittlungen angekündigt. Zurückhaltender reagiert man derweil im Opernland Österreich.

«Sachlich und menschlich unverantwortlich»

Die Salzburger Festspiele wollen Domingo wie geplant bei zwei Aufführungen der Verdi-Oper «Luisa Miller» am 25. und 31. August singen lassen. «Ich fände es sachlich falsch und menschlich unverantwortlich, zum derzeitigen Zeitpunkt endgültige Urteile und darauf beruhende Entscheidungen zu fällen», sagte Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler laut einer Mitteilung.

Sie kenne Plácido Domingo seit über 25 Jahren. Nebst seiner künstlerischen Kompetenz habe sie von Anfang an sein wertschätzender Umgang mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Festspiele beeindruckt, liess sich Rabl-Stadler zitieren.

Auszeichnung für Domingo

Auch die Wiener Staatsoper will vorerst abwarten, sich nach den Theaterferien ausführlich mit der Thematik befassen, Gespräche führen und erst dann Entscheidungen treffen. Das teilte das Haus der österreichischen Nachrichtenagentur APA mit.

Domingo ist in diesem Jahr noch für drei Auftritte in der Staatsoper angekündigt. Ausserdem soll er dort am 20. Oktober im Rahmen der Europäischen Kulturpreisgala ausgezeichnet werden.

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