US-Forscher haben neue Hinweise auf Wasser auf dem Mond gefunden. Es gebe sowohl Hinweise auf Wassermoleküle auf der Oberfläche als auch auf Gegenden auf dem Mond, wo Wasser dauerhaft als Eis konserviert sein könnte. Dies berichten zwei Wissenschaftlerteams im Fachmagazin «Nature Astronomy». Wasservorkommen auf dem Mond wären insbesondere für künftige Mondmissionen wichtig.
In der ersten Studie analysierten Forscher von der University of Hawaii in Honolulu Daten des Stratosphären-Observatoriums für Infrarot-Astronomie (Sofia) – einer von der US-Raumfahrtbehörde Nasa zum fliegenden Teleskop umgebauten Boeing 747.
Bei der Untersuchung des Clavius-Kraters im Süden des Erdtrabanten fanden sie Hinweise auf Wassermoleküle. Diese könnten überwiegend in Glaskügelchen oder in Spalten zwischen Geröll auf der Oberfläche konserviert sein, vermuten sie. Generell gehen sie davon aus, dass Wassermoleküle in polnahen Gegenden eher vorkommen als in anderen Regionen, die näher am Mondäquator liegen.
Den «Kältefallen» auf der Spur
In der zweiten Studie suchte ein Team der University of Colorado in Boulder gezielt nach Kratern, Spalten und kleinen Flächen, in denen Wassereis vorkommen könnte. Mit Daten der Nasa-Sonde «Lunar Reconnaissance Orbiter» und theoretischen Modellen fahndeten sie nach sogenannten Kältefallen – also dauerhaft im Schatten liegenden Zonen, wo Wassereis wegen der ständigen Kälte konserviert sein könnte. Dazu zählen neben Einschlagkratern auch kleinere Stellen, die stets von Sonnenstrahlen abgeschirmt sind.
Der Untersuchung zufolge könnte auf dem Mond eine Fläche von 40 000 Quadratkilometern in ständigem Schatten liegen – das ist etwa doppelt so viel wie nach anderen Studien angenommen. Dort könnte theoretisch Wassereis lagern. Die meisten dieser Regionen liegen erwartungsgemäss in den Polregionen des Himmelskörpers, 60 Prozent der Flächen verorten die Forscher auf der Südhalbkugel.