- Der Wirtschaftsnobelpreis geht an die US-Amerikaner Paul R. Milgrom und Robert B. Wilson für Verbesserungen der Auktionstheorie und Erfindungen neuer Auktionsformate.
- Das gab die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm bekannt.
Auktionen sind relevant, um Preise für Güter und Dienstleistungen in der Wirtschaft festlegen zu können – etwa bei Fischereirechten, im Handel von CO2-Emissionsrechten, bei Strompreisen sowie Start- und Landerechten an Flughäfen.
Jeden Tag werden mit ihnen astronomische Werte zwischen Käufern und Verkäufern bewegt. Sie haben Auswirkungen auf uns alle, vielleicht mehr, als wir denken.
Der Vorsitzende des für den Wirtschaftsnobelpreis zuständigen Komitees, Peter Fredriksson, erklärte, dass mit Auktionen jeden Tag astronomische Werte zwischen Käufern und Verkäufern bewegt werden. «Sie haben Auswirkungen auf uns alle, vielleicht mehr, als wir denken», sagte Fredriksson. Hauskäufe, Strompreise und vieles mehr werde von Auktionen beeinflusst.
Vorteile für Gesellschaften weltweit
Die Arbeit von Milgrom und Wilson ermögliche die Konzeption besserer Versteigerungen, so Fredriksson. Die beiden hätten die Auktionstheorie an realistischere Umgebungen angepasst. Ihre Forschung ermögliche es, völlig neue Auktionsformate zu erfinden. Davon profitieren könnten Gesellschaften rund um den Globus.
Wilson ist 1937 in Geneva im US-Staat Nebraska geboren, Milgrom 1948 in Detroit. Die Nachricht von der Auszeichnung erreichte sie wegen der Zeitverschiebung am frühen Morgen.
Meine Frau weist mich darauf hin, dass wir Skischuhe auf Ebay gekauft haben. Ich denke, das war eine Auktion.
«Das sind sehr erfreuliche Neuigkeiten», sagte Wilson, als ihn die Stockholmer Akademie bei der Bekanntgabe telefonisch zuschaltete. Er gab zu, dass er selbst nie an einer Auktion teilgenommen habe. Er korrigerte seine Aussage dann jedoch, als er von seiner Frau darauf hingewiesen wurde, dass sie Skischuhe auf Ebay gekauft hätten.
Dotiert ist die Auszeichnung mit zehn Millionen schwedischen Kronen (rund 1.022 Millionen Franken) pro Kategorie, das ist eine Million Kronen mehr als im Vorjahr. Damals war der Wirtschaftspreis an die Ökonomen Esther Duflo, Abhijit Banerjee und Michael Kremer gegangen, die damit für ihre Verdienste im Kampf gegen die globale Armut ausgezeichnet worden waren. Mit der Vergabe des Wirtschaftsnobelpreises sind für heuer alle Nobelpreisträgerinnen und -träger verkündet worden.
Der Wirtschaftsnobelpreis ist die einzige der Auszeichnungen, die nicht auf das Testament von Dynamit-Erfinder und Preisstifter Alfred Nobel zurückgeht. Er wird seit Ende der 60er Jahre von der schwedischen Reichsbank gestiftet und gilt somit streng genommen nicht als klassischer Nobelpreis. Dennoch wird er gemeinsam mit den anderen Preisen an Nobels Todestag, dem 10. Dezember, überreicht.