60 Jahre «Tagesschau»: Die Moderatoren
-
Bild 1 von 26. Erich Gysling stösst in den 1960er-Jahren zur Tagesschau. Zu einer Zeit, als sich das Format stark verändert. Während in den Anfangsjahren der Moderator im Bild noch fehlt, ist er ab den 60er-Jahren zu sehen. Bildquelle: SRF (1962).
-
Bild 2 von 26. Gysling ist nicht nur Moderator, sondern auch Leiter der Tagesschau. Bildquelle: SRF (1984).
-
Bild 3 von 26. Er gilt als «Mr. Tagesschau», ist von 1963 bis zu seiner Pensionierung 1996 Sprecher: Léon Huber. Emotionen in einer Nachrichtensendung findet er unpassend. Sich in seiner letzten Sendung persönlich zu verabschieden, kommt für ihn deshalb nicht infrage. Bildquelle: SRF (1967).
-
Bild 4 von 26. Paul Spahn ist zwischen 1959 und 1985 Sprecher der Tagesschau. Im Gegenzug zu Huber zeigt er Gefühle und hat nicht nur in seiner letzten Sendung mit den Tränen zu kämpfen. 2002 stirbt er im Alter von 88 Jahren. Bildquelle: SRF (ohne Jahresangabe).
-
Bild 5 von 26. Alfred Fetscherin steht er zwischen 1972 und 1980 vor der Tagesschau-Kamera. Später gründet er eine Agentur und schreibt Bücher über den richtigen Umgang mit den Medien. Bildquelle: SRF (1973).
-
Bild 6 von 26. Marie Therese Guggisberg steht zwischen 1977 und 1987 im Dienst fürs Radio und Fernsehen DRS – und ist die erste Moderatorin in der Hauptausgabe der Tagesschau. Sie bekommt den Spitznamen «Das Blüüsli der Nation», denn sie trägt immer eine Bluse. Sie moderiert nur während eines Jahres. Bildquelle: SRF (1980).
-
Bild 7 von 26. Zwölf Jahre (1978 bis 1991) ist Annet Gosztonyi beim Fernsehen tätig und arbeitet unter anderem auch als Moderatorin der Tagesschau. Bildquelle: SRF (1980).
-
Bild 8 von 26. Madeleine Hirsiger war von 1980 bis 1984 Korrespondentin im Bundeshaus. Zusammen mit Annet Gosztonyi war sie zudem im Moderatorenteam der Tagesschau. Bildquelle: SRF.
-
Bild 9 von 26. Der Basler Peter Achten stösst Mitte der 70er-Jahre zur Tagesschau. Heute ist er freischaffender Asien-Korrespondent und lebt in Peking. Bildquelle: SRF (1983).
-
Bild 10 von 26. Ellinor von Kauffungen ist zunächst beim Radio (ab 1974), ehe sie in den 80er-Jahren zum Fernsehen wechselt und sich bis zur Moderation der Hauptausgabe hocharbeitet. Bildquelle: SRF (1985).
-
Bild 11 von 26. 1987 ergänzt Charles Clerc das Team der Tagesschau. In Erinnerung ist sicherlich jene Sendung vom 3. Februar 1987 geblieben, als er sich ein Kondom über den rechten Mittelfinger stülpt. Sein Beitrag zur Aufklärung von Aids – später sagt er dazu: «Damals konnte ein bisschen Aufklärung nicht schaden.» 2004 verlässt Clerc die Sendung. Bildquelle: SRF (1998).
-
Bild 12 von 26. 40 Jahre arbeitet Stefan Tabacznik beim Schweizer Fernsehen, darunter auch als Moderator bei der Tagesschau. Im März 2013 hat er seinen letzten Arbeitstag. Über seine Zeit sagt er: «Mir wurde es keine Minute langweilig.». Bildquelle: SRF (1999).
-
Bild 13 von 26. Heinrich «Heiri» Müller ist von 1981 bis 2007 für das Fernsehen als Redaktor und Moderator der Tagesschau tätig. Bildquelle: SRF.
-
Bild 14 von 26. Am 15. Juni 2007 steht Müller zum letzten Mal vor der Kamera. Mit Tränen in den Augen verabschiedet er sich und sagt: «Es war eine gute Zeit, danke ...» Seither widmet er sich voll und ganz seiner Leidenschaft, der Musik. Bildquelle: SRF.
-
Bild 15 von 26. Sie prägt lange Zeit die Tagesschau: Beatrice Müller. 1997 ist ihre Premiere vor der Kamera. Bildquelle: SRF.
-
Bild 16 von 26. Ende Januar 2013 verkündet sie, dem Fernsehen den Rücken zu kehren. Am Schluss ihrer letzten Sendung sagt sie: «Mit Freude blicke ich zurück auf eine intensive Zeit bei der Tagesschau. Ich bin stolz, dass ich das Nachrichten-Flaggschiff auch gegen aussen repräsentieren durfte.». Bildquelle: SRF.
-
Bild 17 von 26. Die Fliege ist Hansjörg Enz' Markenzeichen. Während zehn Jahren (1987 bis 1997) arbeitet er für die Tagesschau. Zum Abschied lässt er seine bunten Fliegen versteigern. Danach wendet er sich dem TV-Business ab. Bildquelle: SRF.
-
Bild 18 von 26. Marion Preuss berichtet ab 1989 während fünf Jahren über das Weltgeschehen. Später wird sie unter anderem Fremdenführerin und zeigt Touristen Stein am Rhein. Bildquelle: SRF.
-
Bild 19 von 26. 1971 wechselt Hansjörg Erny vom Radio zum Fernsehen. 1983 geht er als Bundeshauskorrespondent nach Bern und kehrt 1992 an den Leutschenbach zurück, wo er dann zwei Jahre lang die Hauptausgabe der Tagesschau moderiert. Bildquelle: SRF.
-
Bild 20 von 26. Von 1985 bis 1993 arbeitet Dominique Rub für das Flaggschiff des Schweizer Fernsehens. Später wird sie Pressechefin beim Departement des Innern. Am 15. August 2013 stirbt Dominique Rub nach langer Krankheit. Bildquelle: SRF (1992).
-
Bild 21 von 26. 2009 haben eine Woche lang die Kinder das Sagen. Im Rahmen des Programmschwerpunkts «SF Thema Kinder» macht die damals elfjährige Ana den Anfang und moderiert die 18-Uhr-Ausgabe. Bildquelle: SRF.
-
Bild 22 von 26. Urs Gredig zählt bis Sommer 2013 zum Tagesschau-Team. Ab Herbst wird er als Auslandskorrespondent von London aus arbeiten. Bildquelle: SRF.
-
Bild 23 von 26. Das aktuelle Moderatoren-Team bei der Tagesschau: Florian Inhauser, ... Bildquelle: SRF.
-
Bild 24 von 26. ... seine Ehefrau Katja Stauber, ... Bildquelle: SRF.
-
Bild 25 von 26. ... Cornelia Bösch und ... Bildquelle: SRF.
-
Bild 26 von 26. ... Franz Fischlin. Bildquelle: SRF.
Am Anfang war das reine Wort. Das männliche Wort. Die erste Tagesschau, welche am 29. August 1953 in einer Testphase über den Sender ging, war eine Sendung aus Bildberichten, gesprochen von einer männlichen «Off»-Stimme.
Die sichtbaren Sprecher, welcher die Nachrichten am Bildschirm vortrugen, begrüssten und verabschiedeten, wurden erst auf Druck des damaligen Tagesschau-Redaktionsleiters Felix Hurter 1966 eingeführt. Damit reagierte Hurter auf interne Kritik, die Tagesschau wirke zu statisch und zu unpersönlich.
Andererseits wuchs innerhalb der Redaktion das Bedürfnis auf eine aktuellere Berichterstattung. Ein Live-Sprecher konnte auch wichtige Nachrichten vermelden, die erst kurz vor der Sendung eintrafen.
Geschlechterrollen in den 50er und 60er Jahren
Frauen am Bildschirm gab es seit den Pionierzeiten des Fernsehens. Als Fernsehansagerinnen waren die jungen Frauen von der breiten Öffentlichkeit hochgeschätzt, in einer Informationssendung hingegen waren sie unvorstellbar. Frauen sollten unterhalten und gefallen, Männer standen für Kompetenz, Seriosität und Sachlichkeit, so das dominierende Rollenverständnis der 50 und 60er Jahre.
Gleichstellung und «Blüsli der Nation»
Vor dem Hintergrund der Gleichberechtigung von Mann und Frau, des Frauenstimmrechtes (1971) in der Schweiz und des Gleichstellungsartikels in der schweizerischen Verfassung (1981) brach das traditionelle Rollenverständnis auf.
Die SRG reagierte auf die Institutionalisierung der Gleichstellungsfrage, indem sie Ende der 70er Jahre die Berufsbilder öffnete und Frauen in Männerberufe hineinliess. Therese Bernhard-Fuchs und Marie-Therese Guggisberg waren die ersten Frauen, welche die Tagesschau moderierten.
Die Wegbereiterinnen hatten es nicht einfach. Obschon Marie-Theres Guggisberg eine gestandene Radiojournalistin war, wurde sie als Tagesschau-Moderatorin zu wenig ernst genommen – am Ende sogar auf ihr Äusseres reduziert. Ein Zürcher Kolumnist gab Guggisberg denn auch den Spitznamen «Blüsli der Nation.»
Attraktiv und kompetent bis heute
In den 80er Jahren konnten sich erfahrene Journalistinnen wie Annet Gosztonyi, Dominique Rub und Ellinor von Kauffungen als Moderatorinnen der Tagesschau-Hauptausgabe durchsetzen. Doch blieben sie am Bildschirm zahlenmässig in der Minderheit.
1993 schlug die Tagesschau mit der damals 30jährigen Katja Stauber erneut einen Richtungswechsel ein. Das Argument der Stunde hiess «Attraktivität». Nachrichtensendungen sollten zwar informieren, aber auch attraktiv sein, schliesslich war man ein Bildmedium. So schlossen sich Sex-Appeal und Kompetenz am Sender nicht mehr aus. Heute sind Moderatorinnen, auch junge und schwangere, in Informationssendungen eine Selbstverständlichkeit. Eine Selbstverständlichkeit mit einem langen Anlauf.