In den Alpen herrscht derzeit wieder Grossandrang. Tausende Alpinisten stürmen im Hochsommer die Berggipfel. Das sorgt nicht nur für klingende Kassen in der Tourismusbranche, der Massenansturm bringt auch einige unangenehme Randerscheinungen.
Wildes Campieren im hochalpinen Raum und tonnenweise Müll sind nur zwei davon. Bergsteigen scheint im Trend zu liegen, immer mehr Leute strömen in die Berge, darunter auch zahlreiche Unerfahrene.
Polizeipatrouille auf 3200 m. ü. M.
In Frankreich reagiert nun die Polizei. Sie schickt Gendarmerie auf den Mont Blanc. Ziel des Polizeieinsatzes auf dem einzigen bewilligten Zeltplatz auf 3200 Meter Höhe ist es, die Bergsteiger zu kanalisieren. Die Zahl der Gipfelstürmer soll von 500 auf 300 pro Tag reduziert werden. Schlecht ausgerüstete oder untrainierte Berggänger werden zurückgeschickt.
Auch in der Schweiz steigt die Zahl der Alpinisten stetig. Nach Meinung der Geschäftsleiterin von «Mountain wilderness», Katharina Conradin, gibt das dafür im Wesentlichen drei Gründe: «Die verstärke Medialisierung des Sports, die architektonischen Highlights gewisser SAC-Hütten und die verbesserte Infrastruktur der Unterkünfte.
Hotspots in den Schweizer Alpen seien die Kantone Graubünden und das Wallis. So verzeichnete beispielsweise die Monte Rosa-Hütte im Jahr 2011 über 11'000 Übernachtungen.
Verkehrsberuhigung am Matterhorn
Zermatt reagiert nun auf den Massenansturm. Die Zahl der Schlafplätze in der neuen Hörnlihütte wird von 180 auf 140 Schlafplätze reduziert. Zudem wird das Campieren verboten.
Mit der Selbstbeschränkung soll verhindert werden, dass im Hochsommer nicht mehr bis zu 300 Bergsteiger um den Aufstieg zum Matterhorn kämpfen. Schon jetzt gelten an Spitzentagen bestimmte Regeln. Die einheimischen Bergführer geniessen ein Vortrittsrecht.