Erdstösse mit der Stärke 6,9 haben den Süden des südamerikanischen Landes Peru erschüttert, teilte die US-Erdbebenwarte USGS mit. Zuvor hatte die Behörde die Stärke mit 7,0 angegeben.
Auch in Lima zu spüren
Das Beben habe sich gut 40 Kilometer nordöstlich der Stadt Tambo und in einer Tiefe von knapp 59 Kilometern ereignet. Berichte über Schäden oder Verletzte lagen nach Angaben des peruanischen Zivilschutzes zunächst nicht vor. Das Beben in der Region Ayacucho war an der Küste und in der rund 480 Kilometer entfernten Hauptstadt Lima zu spüren. Die Behörden schlossen einen Tsnumai aus, da das Epizentrum weit im Landesinneren lag.
Zuvor hatte am Wochenende im US-Bundesstaat Kalifornien und in Chile die Erde gebebt. Die gesamte Westküste des amerikanischen Doppelkontinents liegt am sogenannten Pazifischen Feuerring, der für seine seismische Aktivität bekannt ist.
Schaden in Kalifornien: eine Milliarde Dollar
Nach dem schwersten Erdbeben seit 25 Jahren gehen in Nordkalifornien die Aufräumarbeiten voran. Nach Schätzungen der US-Erdbebenwarte USGS liegt die Schadenssumme bei etwa einer Milliarde Dollar (etwa 919 Millionen Franken), wie die «Washington Post» berichtete.
Trotz Schäden und vielen Verletzten machte sich aber zunehmend Erleichterung breit: «Es hätte schlimmer kommen können», sagte der Stadtdirektor von Napa, Mike Parness.
Das Beben der Stärke 6,0 hatte die Region nördlich der Metropole San Francisco am frühen Sonntagmorgen (Ortszeit) erschüttert. Nach Medienberichten wurden mindestens 150 Menschen verletzt. Drei von ihnen schwebten dem «San Francisco Chronicle» zufolge am Sonntagnachmittag noch in Lebensgefahr. Dazu zählt ein Kind, das von den Trümmern eines zusammengestürzten Kamins getroffen wurde.
Strassen noch gesperrt
An zahlreichen Gebäuden vor allem in Napa entstanden Schäden. Etwa 90 bis 100 Häuser seien vorerst für unbewohnbar erklärt worden, berichteten die «Los Angeles Times» und der «Chronicle». Nachdem 70'000 Menschen vorübergehend von der Stromversorgung abgeschnitten waren, ging die Zahl bis zum Sonntagabend auf rund 7000 zurück.
Weil Dutzende Wasserleitungen bei dem Beben gebrochen waren, sollen nach Angaben von Parness in Napa Stationen eingerichtet werden, in denen Bürger Wasser erhalten können.
«Wenn das am Tag passiert wäre»
Der Gouverneur von Kalifornien, Jerry Brown, hatte zuvor den Notstand für die Region ausgerufen. Damit konnte rasch Hilfe aus Washington in die betroffenen Gebiete fliessen.
Es war das schwerste Beben in der Region seit einem Vierteljahrhundert. Aber da es sich um 3.20 Uhr am frühen Morgen ereignete, waren die Strassen und auch viele Geschäfte menschenleer. «Wir müssen uns nur vorstellen, wenn das am Tag passiert wäre», sagte Parness.