Der Vulkan Sinabung auf der indonesischen Insel Sumatra hat am Samstag erneut eine glühende Aschewolke ausgestossen. Die Katastrophenschützer fanden nach eigenen Angaben 14 Leichen im Dorf Sukameriah. Vier von ihnen waren Schüler, die zuvor einen Ausflug zum Sinabung machten. Mindestens drei Verletzte wurden mit schweren Verbrennungen ins Krankenhaus gebracht.
Erschreckender Anblick
Herbeieilenden Rettungskräften bot sich ein erschreckender Anblick mit aschebedeckten Leichen, deren Bergung durch dichten Rauch erschwert wurde. Wegen der Gefahren mussten die Helfer ihren Einsatz später unterbrechen, erst heute Sonntag soll er fortgesetzt werden.
«Wahrscheinlich finden wir noch weitere Opfer», sagte ein örtlicher Priester. Nach dem Ausbruch werden noch mindestens 50 Menschen vermisst, erklärte er weiter. «Wir haben den Kontakt zu ihnen verloren». Nach seinen Angaben hätten die 50 eigentlich am Abend in die Notunterkünfte in sicherer Entfernung des Berges zurückkehren sollen.
Rückkehr erlaubt
Nach dem grössten Ausbruch der vergangenen Tage lag die gesamte Umgebung des Kraters kilometerweit unter einer grauen Staubdecke. Der 2460 Meter hohe Berg habe Lava und Gas ausgestossen, hiess es weiter.
Einen Tag vor der Eruption hatte der Katastrophenschutz wegen nachlassender Aktivität des Vulkans die Rückkehr von Einwohnern erlaubt, die mehr als fünf Kilometer von dem Berg entfernt leben.
Hunderte Jahre geruht
Der Sinabung hatte mehr als 400 Jahre geruht, bevor er im August 2010 wieder ausbrach. Seit September vergangenen Jahres sind rund 30'000 Menschen aus der Umgebung geflohen. Die Einwohner bauen an den fruchtbaren Hängen des Berges seit Jahrhunderten Kaffee, Kakao und Orangen an.
In Indonesien gibt es 130 aktive Vulkane. Die Region liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring, wo mehrere Kontinentalplatten aufeinander stossen. Diese sind ständig in Bewegung und lösen so Erdbeben oder Vulkanausbrüche aus.