Fast 40 Jahre lag er still – nun ist der Tolbachik Ende November aus seinem Tiefschlaf erwacht. Viele Schaulustige begeben sich zur Kamtschatka-Halbinsel im Fernen Osten Russlands.
Auch die eisige Kälte von Minus 30 Grad, die in der Gegend herrscht, kann sie nicht davon abhalten. Manche mieten einen Helikopter, um das Naturspektakel aus der Nähe zu bewundern.
Aschepartikel können Atemwege beschädigen
Die Behörden warnen Reisende und Einheimische vor den heissen Lava-Strömen. Dort wird die Luft bis 120 Grad heiss.
Auch giftige Gase können aus der Erdoberfläche austreten. Experten massen grosse Mengen von Schwefeldioxiden. Feine Aschepartikel könnten die Atemwege beschädigen.
«Sanitäter müssen bereit sein, um bei mutwilligen Touristen Verbrennungen oder Vergiftungen behandeln zu können» forderte der Bürgermeister von Petropawlowsk-Kamtschatski. Das Notfall-Komitee des Ortes rät vom Besuch des Vulkans ab, solange er aktiv ist.
Um die Touristen besser überwachen zu können, hat die humanitäre Organisation Emercom neben dem Vulkan ein Lager aufgestellt.
Bis 1200 Tonnen Lava pro Sekunde
Das Gebirge ist 3085 Meter hoch und Teil eines Vulkan-Komplexes. Laut Seismologen speit der Tolbachik in jeder Sekunde bis zu 1200 Tonnen Lava.
Bei dem Ausbruch legte sich eine vier Zentimeter dicke Ascheschicht über die umliegenden Dörfer. Mehr als 130 Erbeben wurden seither in der Region registriert. Die Flugzeuge wurden mit der Alarmstufe «Orange» vor der kilometerhohen Aschewolke gewarnt.