Jetzt kommt das Jahr des Affen
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Bild 1 von 5. Ganz Peking feiert das anbrechende neue chinesische Jahr. Wobei «ganz Peking» nicht ganz stimmt... Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 5. Vor dem chinesischen Neujahr haben rund 15 Millionen Menschen die Hauptstadt verlassen, um über die Feiertage ihre Verwandten in den Provinzen zu besuchen. Über 20 Millionen Einwohner leben sonst hier. Diese Dame geniesst deshalb wohl die freie Fahrt auf den sonst dicht befahrenen Strassen der Stadt. Bildquelle: Reuters.
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Bild 3 von 5. Die verbliebenen Städter bereiten sich darauf vor, Feuerwerk in den Strassen der Hauptstadt anzuzünden. Das vergangene Jahr stand unter dem Zeichen des Schafes. Nach chinesischem Sternzeichen-Kalender wird das kommende Jahr das Jahr des Affen. Es soll ein lebhaftes Jahr werden, entsprechend den Eigenschaften des Affen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 5. Feuerwerk ist in China eine alte Tradition. Bereits vor über tausend Jahren wurde es eingesetzt. Damals zählte aber nicht so sehr der Lichteffekt, sondern der Knall. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 5. Das chinesische Neujahr wird auch von Chinesen ausserhalb des Landes gefeiert. Für die weltweit 1,4 Milliarden Chinesen ist ihr Neujahr das wichtigste Ereignis im Kalender. Auch rund ein Prozent der Bevölkerung Indonesiens sind Chinesen. So zündet ein Mann in einem Tempel auf Bali Räucherstäbe an, um das neue Jahr zu begrüssen. Bildquelle: Keystone.
Nach dem traditionellen Mondkalender feierte das Milliardenvolk am Sonntag um Mitternacht ins neue Jahr. Da der Affe als energiegeladen, sprunghaft, aber auch gewitzt gilt, erwarten Wahrsager ein lebhaftes Jahr.
Zum Auftakt wurde aber weniger Feuerwerk als in den Vorjahren abgebrannt, obwohl die Menschen glauben, dass damit böse Geister vertrieben werden können. Um Luftverschmutzung und Feuergefahr zu reduzieren, hatten viele Städte den Verkauf und Einsatz von Feuerwerk beschränkt.
Shanghai erteilte sogar erstmals ein generelles Verbot für Kracher und Raketen im Stadtbereich innerhalb der äusseren Ringstrasse um die Hafenmetropole. Das Feuerwerk hatte die Luftverschmutzung in den Vorjahren in vielen Städten innerhalb weniger Stunden auf ein Vielfaches der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen Höchstwerte hochschnellen lassen.
Angst um festliche Atmosphäre
Umfragen zufolge gibt es Verständnis für die Einschränkungen, doch fürchten viele Chinesen auch um die festliche Atmosphäre. «Es ist nachzuvollziehen, dass die Leute alte Praktiken über Bord werfen sollen, die heute nicht mehr in die Gesellschaft passen, aber wir sorgen uns darum, dass die Neujahrsatmosphäre ohne Knallerei stark gedämpft wird», sagte der Shanghaier Shen Junwei der «China Daily».
Zwar wurde in Peking viel geknallt, doch war es vergleichsweise ruhig. Wie in einigen anderen Provinzen war die Zahl der Verkaufsstätten reduziert worden. Zudem war in der Hauptstadt angekündigt worden, dass auch kurzfristig ein generelles Feuerwerksverbot erlassen werden könnte, wenn sich die Luft so verschlechtert, dass die Smogalarmstufen Gelb oder Rot ausgerufen werden müssten.
Trotz der geringeren Knallerei stieg die Luftbelastung im Laufe des Abends schon auf ein «ungesundes» Niveau. Der Luftindex der US-Botschaft für den gefährlichen Feinstaub zeigte um Mitternacht 175 – das ist das Siebenfache des empfohlenen WHO-Grenzwerts.
Beliebt bei zukünftigen Eltern
Das Jahr des Affen, das nach dem chinesischen Tierkreis beginnt, ist bei zukünftigen Eltern beliebt, da viele glauben, dass ihre Kinder selbstbewusst, schlau und erfindungsreich werden können, wenn sie in diesem Jahr geboren sind. Jeder in China kennt auch die Geschichte vom Affenkönig Sun Wukong aus dem historischen Roman «Die Reise nach Westen». Die mutige, einfallsreiche und witzige Figur taucht in vielen Opern, Filmen und Fernsehserien auf.
Die Verfilmung in einer berühmten TV-Serie von 1986 ist bis heute schon 3000 mal in verschiedenen Fernsehsendern gelaufen. Der damalige Darsteller Liu Xiao Ling Tong verkörpert seither für Chinesen wie kein anderer den Affenkönig, wurde aber nicht zur diesjährigen Neujahrsgala eingeladen, was Proteste der Fernsehzuschauer auslöste. Rund 690 Millionen Chinesen sollten nach den Erwartungen in diesem Jahr wieder die traditionelle Gala gesehen haben, die damit die meist gesehene Fernsehshow der Welt ist.