Genetische Analysen in einem Labor haben die Abstammung des Tiers geklärt, wie der Zürcher Regierungsrat mitteilte. Untersuchungen der Universität Lausanne haben nun ergeben, dass es sich dabei um den bekannten männlichen Wolf M43 aus dem Calanda-Rudel handelte.
Es war ein Welpe aus dem Wurf des Jahres 2013, der offensichtlich das Rudel verlassen musste und abgewandert war. Gleichzeitig weiss man nun auch, dass der Wolf auf seiner Wanderung in Näfels (GL) und in Wangen (SZ) Schafe gerissen hat.
Hohe Risiken aus Unkenntnis
Von den fünf letztjährigen Welpen des Calandarudels sind zwei tot. Der Bruder des verunglückten M43 war «gefrevelt worden», wie der Graubündner Jagd- und Fischereivorsteher Georg Brosi sagte. Wo die drei Schwestern sich aufhielten, sei nicht klar. Normalerweise entfernten sich Weibchen weniger weit vom Rudel als Männchen.
Männliche Jungwölfe dagegen machten «verrückte Touren» bis ins Siedlungsgebiet hinein, so Brosi. In Europa sei die Verlustrate unter Jungwölfen denn auch sehr hoch. Sie «kennen sich nicht aus und gehen deshalb unheimliche Risiken ein». Und dann würden sie eben beispielsweise überfahren wie M43. Bereits im Juni 2013 war im Tessin ein Calanda-Jungwolf, M36, von einem Zug getötet worden.
Dass man den in Schlieren verunglückten Wolf für die Nachwelt erhalten kann, schliesst der Zürcher Jagd- und Fischereiverwalter Urs J. Philipp aus. Zwar sei das Foto, das man nach dem Unfall veröffentlichte «einigermassen öffentlichkeitsverträglich» gewesen. Tatsächlich weise das Tier aber so schwere Verletzungen auf, dass man es unmöglich präparieren könne.
Die ersten Wölfe wanderten 1995 aus Italien ein. Gemäss der Schweizer Raubtierforschungsstelle Kora leben derzeit 15 bis 20 Wölfe in der Schweiz.