Ihr Konzert wurde von Terroristen gestürmt, viele Fans starben im Kugelhagel. Gestern stand die US-Band Eagles of Death Metal wieder in Paris auf der Bühne – für einen spektakulären Auftritt.
Als überraschende Gastgruppe tauchte sie zum Abschluss eines mehr als zwei Stunden dauernden U2-Konzerts in der «AccorHotels Arena» auf. Beide Bands spielten gemeinsam «People have the power», das Volk hat die Macht, den Protestsong und Erfolgshit von Patti Smith.
U2 hatte die Rockband nach Paris eingeladen. Der Auftritt wurde vorab allerdings so weit wie möglich geheim gehalten. Zunächst hiess es, die Eagles of Death Metal sollten am Sonntag spielen. Als die Gruppe schliesslich auftrat, jubelte das begeisterte Publikum in der rund 20'000 Plätze fassenden Halle. Danach sang die Band «I Love You All The Time», einen ihrer eigenen Hits.
90 Menschen starben
«Paris, wir lieben dich – wir werden den Rock'n'Roll nie aufgeben!», rief Jesse Hughes, Sänger der Eagles of Death Metal, auf der Bühne.
Die Band dankte der irischen Gruppe U2 für ihre Unterstützung. «Sie haben uns daran erinnert, dass die bösen Jungs keinen Tag freinehmen, und daher können wir Rock'n'Roller das auch nicht machen. Und wir werden es auch nie», schrieb sie auf Facebook. Ein Dank ging auch an alle, die weiterhin «beweisen, dass Liebe, Spass und Musik immer Terror und Böses überwinden werden».
Namen der Getöteten gezeigt
Als die 130 Namen der bei den Attentaten getöteten Menschen auf einer riesigen Videoleinwand auftauchten, sang U2-Frontmann Bono «Ne me quitte pas», Verlass mich nicht, des belgischen Chansonniers Jacques Brel. Die Namen wurden vor den französischen Nationalfarben Blau, Weiss und Rot auf die Leinwand projiziert – zusammen mit dem «Peace»-Zeichen.
Die Eagles of Death Metal hatten nach den Anschlägen die weiteren geplanten Auftritte ihrer Europa-Tournee abgesagt. Die Tour soll nun im Februar fortgesetzt werden. Ihr Frontmann Hughes hat bereits angekündigt, dass seine Gruppe nach der Wiedereröffnung des «Bataclan» die erste Band auf der Bühne sein wolle. «Unsere Freunde kamen dorthin, um Rock'n'Roll zu sehen und starben. Ich will wieder dorthin gehen und leben», sagte er dem «Vice»-Magazin.