In den 1960er-Jahren nahm die Sowjetunion ein ökologisches Jahrhundert-Projekt in Angriff: Die ausgedörrten Steppen der zentralasiatischen Republiken Kasachstan, Usbekistan und Turkmenistan sollten fruchtbar gemacht werden. Zu diesem Zweck liess das Regime die Zuflüsse das Aral-Sees umleiten, aus Wüsten wurden blühende Landschaften.
Die Kehrseite des beispiellosen Eingriffs in die Natur: Eine der grössten je vom Menschen verursachten Umweltkatastrophen. Die landwirtschaftliche Nutzung und die Verlandung liessen das abflusslose Gewässer, samt den umliegenden Uferregionen, versalzen.
Das durch Pestizide und Dünger verunreinigte Salzwasser verdunstete – dies hatte gesundheitliche Folgen für Flora und Fauna, die vergleichbar mit denjenigen des Reaktorunfalls in Tschernobyl sind.
Heute ist eine gigantische, ausgetrocknete Tiefebene stummer Zeuge einstiger Grösse.