Seit Freitag gehen in der südlichen Schweiz heftige Regenfälle nieder. Nach einer kurzen Entspannung am Sonntag nahmen die Niederschläge in der Nacht auf Montag erneut zu.
Heftig im Tessin, aber noch schlimmer in Italien
Laut SRF Meteo war vor allem die Region um Locarno und Bellinzona betroffen, sowie die Täler vom Centovalli bis zum Val Bavona, die Leventina und das Bleniotal. Von Sonntagabend bis am Montag Vormittag gingen im Locarnese in 12 Stunden bis zu 120 Millimeter Regen nieder, davon rund 80 Millimeter in nur sechs Stunden.
Trotz des starken Regens kam die Südschweiz aber mit einem blauen Auge davon. Schlimmer hat es die Gegend um Genua getroffen: In Lavagnina Lago, nordwestlich von Genua, regnete es 254 Millimeter in drei Stunden. Es kam zu Überschwemmungen, auch in Genua selber.
Nass auch im Bündnerland
Die kräftigen Niederschläge dauern im Locarnese noch den ganzen Montag über an, wie SRF Meteo weiter berichtet. Lokal könnten nochmals 100 Millimeter zu den jetzt schon grossen Regenmengen kommen.
Viel Regen gab es auch im Bleniotal mit 85 Millimetern in 12 Stunden und im bündnerischen San Bernardino im obersten Misox mit gut 60 Millimetern. Dort lagen die 24 Stunden-Niederschlagssummen bei rund 100 Millimetern.
Südtessin weniger betroffen
Grössere Regenmengen gab es in den letzten 24 Stunden auch in der Surselva, im Bergell und im Puschlav. Sehr nass war es überdies auf dem Berninapass, wo rund 70 Millimeter Niederschlag registriert wurden.
Deutlich weniger Niederschläge gab es im Südtessin zwischen Lugano und Chiasso. Dort fielen seit Mitternacht nur 10 bis 15 Millimeter Regen. Auch in den kommenden Stunden wird es im Südtessin weniger regnen als im Rest des Kantons.
Gefahr von Murgängen
Im Tessin gingen im Laufe des Tages immer wieder Murgänge nieder. So wurde auch die Bahnlinie zwischen der Magadinoebene und Luino (I) am linken Seeufer des Lago Maggiore unterbrochen. Die Störung soll laut SBB bis Betriebsschluss anhalten.
Für die Instabilität der Hänge ist einerseits der Starkregen mit Stundenwerten gegen 30 Millimeter verantwortlich, anderseits bringt auch der anhaltende Dauerregen die Hänge ins Rutschen. An kleineren und mittleren Gewässern besteht gemäss Bundesamt für Umwelt die Hochwassergefahrenstufe 2, am Ticino gar die Stufe 3.
Ab morgen wird es besser
Seit Freitagmittag sind auf dem Hausberg von Locarno, auf der Cimetta, gut 220 Millimeter Regen gefallen. Das sind etwa 130 Prozent der im Oktober üblichen Monatsniederschlagsmenge.
Die Wetteraussichten für Dienstag lassen jedoch hoffen – zwar wird es wohl nicht den ganzen Tag trocken bleiben, doch sollten sich die starken Niederschläge einstellen.