Tierische Orakel der Vergangenheit
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Bild 1 von 13. Er ist der Vater aller Tier-Orakel: Krake Paul sagte im Sea Life im deutschen Oberhausen jeweils die Partien der WM 2010 in Südafrika voraus. Paul segnete leider das Zeitlich noch im damaligen WM-Jahr. Bildquelle: Keystone / Archiv.
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Bild 2 von 13. Die maurische Landschildkröte des Tiergartens Schönbrunn in Wien muss auch heuer ihren Dienst antreten. Sie entscheidet über die Spiele mit österreichischer Beteiligung. Schildkröten haben aber den Ruf, langsam zu sein. Ob diese nun noch vor Ende der Partie entschieden hat, ist nicht sicher. Bildquelle: Keystone / APA.
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Bild 3 von 13. Bei der EM in Polen und der Ukraine im Jahr 2012 durfte das Otterweibchen Ferret orakeln. Die Otterdame aus dem Zoo im deutschen Aue (Sachsen) durfte zwischen zwei Schüsseln mit Fisch, Nüssen und Eiern wählen. Bildquelle: Keystone / Archiv.
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Bild 4 von 13. Offenbar verstehen weibliche Tiere mehr von Fussball als deren Männchen: In der Zoo Erlebniswelt Gelsenkirchen (Nordrhein-Westfalen) war es 2012 an der Eisbären-Dame Antonia zu entscheiden, welches Paket gefüllt mit Fisch sie sich packt. Bildquelle: Keystone / Archiv.
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Bild 5 von 13. Ebenfalls 2012 entschied im Zoo Krakau Elefant Citta über die Partien mit polnischer – also heimischer – Beteiligung. Interessant ist, dass hier Citta auch ein Unentschieden tippen durfte. Bildquelle: Keystone / Archiv.
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Bild 6 von 13. Elefanten sind wohl Experten im Voraussagen: Im Serengeti Park Hodenhagen (Deutschland) durfte Elefantenkuh Nelly den Ball ins richtige Tor kicken. Bildquelle: Keystone / Archiv.
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Bild 7 von 13. Die arme Sau? In Kiew durfte ein stinknormales Hausschwein die Partien der Euro 2012 in der Ukraine und Polen voraussagen. Bildquelle: Keystone / Archiv.
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Bild 8 von 13. Das könnte in der Schweiz sein, aber nein: Im Süddeutschen Eichenberg bei Deggendorf übernahm 2012 die Kuh Yvonne den Job des Orakels. Bildquelle: Keystone / Archiv.
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Bild 9 von 13. Ebenfalls bei der letzten Euro entschied der damals achtjährige Seehund Tik über Sieg und Niederlage. Bildquelle: Keystone / Archiv.
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Bild 10 von 13. Und wieder weiss ein Weibchen besser, welches Team gewinnt: Panda-Dame Lin Ping aus dem Chiang Mai Zoo in Thailand durfte 2010 über die WM-Partien in Südafrika befinden. Bildquelle: Keystone / Archiv.
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Bild 11 von 13. 2014 war es im deutschen Münster am Gürteltier Norman über die Spiele der WM in Brasilien zu entscheiden. Die Bälle litten jedoch sehr, da sie von diesem gepanzerten Säuger auseinandergenommen wurden. Bildquelle: Reuters / Archiv.
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Bild 12 von 13. Der damals zweijährige Pinguin Aochan aus dem Shinagawa Aqua Stadium Aquarium in Tokio entschied 2014 selbstverständlich für das Heimteam. Bildquelle: Reuters / Archiv.
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Bild 13 von 13. Auch Schützenfische sind für ein Orakel gut. Ebenfalls im Tokioter Aquarium tippen diese Zierfische an einen markierten Köder. Bildquelle: Reuters / Archiv.
Der Ball rollt wieder und damit auch das fröhliche Orakeln. Seit dem legendären Kraken Paul aus dem Sea Life in Oberhausen (Nordrhein-Westfalen), der 2010 jeweils die Sieger der Partien an der WM in Südafrika prophezeite, müssen dafür mittlerweile eine stattliche Zahl an Tieren herhalten. Und wer macht uns diesmal den Paul?
Der Blick in den deutschsprachigen Blätterwald zeigt für Schweizer ein ernüchterndes Urteil: Die tierischen Orakel leben vor allem bei unserem grossen nördlichen Nachbarn. So spricht zum Beispiel der «Walliser Bote» nur von einer Bergdorf-EM. Diese Vor-EM orakelt welches Bergdorf, das für einen Staat Fussball spielt, wer EM-Meister wird. Aber: von Tieren ist weit und breit nichts zu sehen. Der «Blick» und auch die «NZZ» helfen Tipp-Fans mit einem Big-Data-Orakel, aber auch da grunzt, pfeift und muht es nicht. Die ETH Lausanne (EPFL) nimmt es wissenschaftlich: Sie hat eine EM-Orakel-App (französisch) entwickelt, doch Fell, Schuppen oder einen Panzer hat auch diese App nicht.
Die Keas vom Walter-Zoo
Fündig sind wir im sankt-gallischen Walter-Zoo in Gossau geworden. Dort sollen vier Keas – neuseeländische Bergpapageien – den Ausgang der Spiele vorhersagen. Im Video auf Facebook ist zu sehen, wie sich die vier aufgeweckten Vögel auf einem kleinen Fussballfeld aufwärmen.
Das Pendlerblatt «20 Minuten» lässt zwei Schnecken – Jean Schneque und Frère Esci – ins Rennen um den Sieg ziehen. Als Köder dient eine halbe Gurke im Tor. Offen bleibt, ob zu Ende orakelt ist, bevor das echte Spiel entschieden ist.
Das Freiburger RadioFR ist überzeugt, dass tierische Intuition im Sense-Kanton zu finden ist und sucht somit «z’EM Orakel». Die Hörer werden aufgefordert, ihr Haustier zu fragen, ob es als Orakel mitmachen will. Offen bleibt jedoch, ob mittlerweile ein tierisches Orakel gefunden wurde.
Na dann schauen wir doch nach Deutschland: Im Brandenburgischen Spreewelten Bad amtet die Humboldt-Pinguin-Dame Flocke als Orakel. Sie prophezeite auch schon, dass im ersten Spiel mit deutscher Beteiligung Deutschland als Sieger hervorgeht. Flocke habe «ganz eindeutig» den Ball mit der deutschen Flagge angestupst, urteilte ihre Pflegerin.
Trixi, Zella und Oobi-Ooobi
In Kiel hat wohl Minischwein Trixi den richtigen Riecher. Im Wettbewerb der «Kieler Nachrichten», hat Trixi aus 16 Bewerbungen obenaus geschlagen. Auch die «Märkische Allgemeine Zeitung» suchte in einem Wettbewerb ein tierisches Orakel. Dort gewann Erpel Gregor die Ausmarchung. Die Laufente erhielt mehr als 17‘000 Stimmen und verwies das Huhn Käthe sowie den einäugigen Vorstadt-Beagle Kylie auf die weiteren Plätze. Im Angebot waren aber auch unter anderem Zwergesel Django Flauschi, das Zwergkaninchen Frankiboy, das Schaf Schmusi oder Friesenstute Annie.
49 Jahre alt und sehr erfahren ist laut «Stern» die Elefanten-Dame Zella. Die Elefantenkuh lebt im Zoo Wilhelma in Stuttgart und hat bereits den Europameister gezogen: Geht es nach ihr soll es Nordirland werden. Bei der «Sächsischen Zeitung» ist es Kakadu Jacku, der den Ausgang mithilfe von Käse und Wienerli prophezeit. Der Papagei lebe schon seit 20 Jahren in einem Tierheim in Ostrau, doch so richtig entscheidungsfreudig zeigte sich der Vogel vorerst nicht, wie sein Trainer meinte.
Im Leipziger Zoo ist Koala Oobi-Ooobi zu Hause. Er soll zum ersten Mal beim Auftaktspiel der deutschen Mannschaft mit der Ukraine zum Einsatz kommen. Laut der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ)» soll Oobi-Ooobi als Australier für Neutralität sorgen. Noch unklar ist, wie der Koala seine Vorhersagen fällen wird. Laut den bescheidenen zoologischen Kenntnissen von SRF News, ernähren sich Koalas nur von Eukalyptus. Da gibt es also für Oobi-Ooobi kaum eine wirkliche (Köder-)Auswahl.
Nicht jugendfrei
In Essen lebt eine tierische Berühmtheit. Zizou ist ein Hahn mit französischen Wurzeln und eine Reminiszenz an den heutigen Trainer von Real Madrid Zinédine Zidane. Der «gallische Wahrsager», wie die FAZ schreibt, wohne in einem Modell des Schlosses Versaille. Ein wenig schlüpfrig ist dann das Auswahlverfahren, welches Team nun Meister werden soll: Der Hahn muss sich zwischen den beiden Hennen Marie und Antoinette entscheiden – eine Anspielung auf die Gemahlin Ludwigs XVI., die ihm auf das Schafott folgte.