Der Streit köchelt schon lange. Nach Jahren sinkender Umsätze wegen Internet-Piraterie hat die Musikindustrie erst vor kurzem eine neue Geldquelle entdeckt: Streaming-Dienste wie Spotify. Dank kostenpflichtiger Abos wachsen die Erlöse im Musikgeschäft wieder.
Doch auf Youtube sind noch immer viele Songs gratis zu finden. Heraufgeladen von Youtube-Nutzern, aber auch von den Musikfirmen selbst. Eine Suche mit «Lady Gaga» und «Youtube» führt zu über 16 Millionen Suchergebnissen.
«Wir wollen gleiche Rechte»
Diese Gratis-Musik ist den Künstlerinnen und Künstlern ein Dorn im Auge. Sie entwerteten auf unfaire Weise die Musik, schreiben über 1000 Musikerinnen und Musiker in einem Brief an EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker. Sie fordern ihn auf, «jetzt zu handeln», um gleiche Rahmenbedingungen für Künstler und Rechteinhaber zu sichern.
Unterschrieben haben den Brief illustre Namen wie Coldplay, Paul McCartney, Lady Gaga oder Helene Fischer. Die Künstler kritisieren in ihrem Brief speziell, dass die Online-Plattform Videos, die urheberrechtlich geschützt sind, erst nach Hinweisen der Musikerinnen und Musiker entfernen muss.
Youtube betont, dass die Musikerinnen und Musiker bereits mehrere Milliarden Dollar an Werbeeinnahmen erhalten hätten. Und dass die Songs mittels «digitalem Fingerabdruck» sofort identifiziert werden könnten.
Vor einigen Tagen ging ein ähnlicher Brief, unterzeichnet unter anderem von Taylor Swift und U2, auch an den US-Kongress.