Panorama - Heftiger Regen setzt viele Orte unter Wasser
Die Hochwassergefahr steigt wieder. Die neue Kaltfront über der Schweiz bringt massive Regenfälle, die von den durchnässten Böden kaum gehalten werden können. Massnahmen werden getroffen. Die Bevölkerung sollte sich auch in weniger kritischen Gebieten von Flüssen fernhalten.
Die Hochwassergefahr ist nicht gebannt. Vergangenen Donnerstag und am Wochenende hatten heftige Regenfälle zu kritischen Situationen geführt, besonders im Emmental. Nun ist eine neue Kaltfront mit viel Regen und teilweise Hagel über Frankreich hierzulande angekommen.
Via Genf erreichte die Front Basel, wo heftiger Regen und Hagel fiel. Dort ist das Gewitter jedoch bereits vorbeigezogen. Für den Abend wird erwartet, dass die Front bis in Zürcher Oberland und eventuell in die Ostschweiz zieht. Der Regen hält womöglich bis Donnerstagmorgen an.
Gefahr von Erdrutschen und Murgängen
Die Böden sind laut den Experten von SRF Meteo völlig durchnässt. Dies vor allem in den bisher stark betroffenen Gebieten. Sie können deswegen kaum zusätzlichen Regen aufsaugen. In den Hochwassergebieten sei die Situation kritisch.
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Auch kleine Flüsse können plötzlich anschwellen. Den Anweisungen der lokalen Behörden Folge leisten.
Wegen des vollgesaugten Bodens seien mit grossflächigen Hangrutschen und Murgängen zu rechnen. Um Rückhaltekapazitäten zu schaffen, wurden bereits am Wochenende vorsorglich die Pegelstände von Sihl- und Zürichsee abgesenkt. Auf der Limmat wurde der Schifffahrtsbetrieb bis auf weiteres eingestellt.
Lage für Rhein im Aargau ungewiss
Im Kanton Aargau bleibt die Ausgangslage für den Rhein weiterhin ungewiss. Die Prognosen für Aare, Reuss und Limmat lassen für die kommenden Tage laut des Kantonalen Führungsstabs keine bedrohlichen Pegelstände erwarten.
Doch die Aare muss wegen dem starken Niederschlag im Einzugsgebiet der Emme, grössere Wassermengen übernehmen. Aare, Reuss und Limmat fliessen im sogenannten «Wasserschloss» zusammen und münden in den Rhein. Entlang des Rheins ist besonders die Gemeinde Wallbach gefährdet. Hier werden im Notfall mobile Hochwasserschutzsperren eingerichtet.
Sperren und Pumpen in Bern
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SRF Augenzeuge
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Im Kanton Solothurn ist in Olten der Bereich der Alten Brücke kritisch. Vergangene Woche konnte das Wasser hier nur mithilfe von Sperren knapp zurückgehalten werden. Diese Kunststoffabsperrungen sollen nun erneut installiert werden.
Im Berner Mattequartier, das immer wieder Überflutungen der Aare zum Opfer fällt, wurden erste vorsorgliche Hochwasserschutz-Massnahmen eingerichtet. Die Bewohner seien per SMS informiert worden, erklärte die Berner Berufsfeuerwehr. Es wurden Sperren aufgebaut und Pumpen eingerichtet.
Bahnstrecke Luzern-Bern unterbrochen
Schwerwiegende Meldungen kamen aus dem Raum Zäziwil, Bowil und Mirchel. Hänge kamen ins Rutschen, Wasser gelangte auf Geleise und Schachtdeckel wurden angehoben. Die Bahnstrecke zwischen Bern und Luzern ist unterbrochen.
Für das Emmental und das Berner Oberland – im Herkunftsgebiet der Aare – gilt die Gefahrenstufe drei bezüglich der Regenfälle. Das bedeutet, die Gefahr ist erheblich. In der bisher bereits leidgeplagten Region um Schangnau im oberen Emmental bleibt die Lage angespannt.
Im Kanton Luzern gingen bei der Polizei innerhalb von einer Stunde mehr als 100 Schadensmeldungen ein. Besonders heftig regnete es im Gebiet Escholzmatt und Schüpfheim. Die Bahnlinie Luzern - Olten war am Abend nur beschränkt befahrbar.
Aufgrund des erwarteten Regens könne laut Bundesamt für Umwelt für verschiedene Regionen die Hochwassergefahr im Laufe der Nacht auf Dienstag ansteigen.
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