Der schwedische Bestseller-Autor und Aktivist Henning Mankell ist tot. Er starb am frühen Montagmorgen zuhause in Göteborg, wie sein Verlag mitteilte . Mankell wurde 67 Jahre alt.
Der Tod kommt immer als ungebetener Gast und stört.
Mankell war seit Jahren schwer krebskrank. Erst kürzlich hatte er über seine Krankheit ein Buch veröffentlicht. In «Treibsand – Was es heisst, ein Mensch zu sein» schrieb er sehr persönlich über sein Leben nach der erschütternden Diagnose, die er Anfang 2014 erhalten hatte. «Keiner will sterben, weder jung noch alt. Sterben ist immer schwer», heisst es dort über den Tod.
Einer der meistgelesenen Autoren weltweit
Henning Mankell wurde durch seine Krimis über den Ermittler Kurt Wallander berühmt, von denen viele auch verfilmt wurden.
Rund um den Globus hatte der Schöpfer der Romane um den mürrischen Kommissar Millionen Fans. Mit über 40 Millionen verkauften Büchern katapultierte Kurt Wallander seinen literarischen Vater regelmässig an die Spitze von Bestsellerlisten und machte ihn zu einem der meistgelesenen Krimiautoren weltweit.
Doch Wallander als Mankells literarisches Lebenswerk zu bezeichnen, greift zu kurz. Der Schwede verfasste auch zahlreiche Romane zu vielen anderen Themen, schrieb fürs Fernsehen und stellte Theaterstücke auf die Beine.
Engagement gegen Armut in Afrika und für die Palästinenser
Auch war Mankell nicht nur als Schriftsteller tätig. Sein politisches Engagement gegen Armut und Analphabetismus in Afrika nahm einen grossen Teil seiner Zeit in Anspruch. Der Kontinent war neben Schweden seine Heimat, viele seiner Bücher handeln von Afrika. In der mosambikanischen Hauptstadt Maputo gründete und leitete Mankell eine Theatergruppe.
2009 erhielt der Schwede den Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis der Stadt Osnabrück «für sein Afrika-Werk». Der damalige deutsche Bundespräsident Horst Köhler hielt die Laudatio. Mit einem Teil des Preisgeldes unterstützte Mankell das Projekt des 2010 verstorbenen Christoph Schlingensief, in Afrika ein Festspielhaus zu bauen.
Solidarisch zeigte sich der überzeugte Sozialist Mankell auch mit den Palästinensern. Der Richtersohn, der mit Eva Bergman, einer Tochter von Filmregisseur Ingmar Bergman, verheiratet war, gehörte 2010 zu den Passagieren einer «Gaza-Hilfsflotte», die israelische Soldaten mit einem blutigen Einsatz stoppten.