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Bild 1 von 8Legende: Die Ka’apor-Indianer (hier ein Krieger) leben im Norden von Maranhão. Ihr Territorium grenzt im Norden an den Rio Gurupi. Im Süden bilden die mittleren Zuflüsse des Rio Turiaçu die Grenze. In ihrem Gebiet holzen korrupte brasilianische Firmen den Wald ab. Reuters
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Bild 2 von 8Legende: Zählungen zeigen, dass die mit dem Urwald in Einklang lebende Ka’apor-Bevölkerung nach ihrem Erstkontakt mit der brasilianischen Bevölkerung 1928 deutlich reduziert wurde. Erst in jüngster Zeit wächst die Bevölkerung wieder. Umso wichtiger ist die Unantastbarkeit ihres Lebensraums. Dessen Verteidigung nehmen die Krieger nun selbst in die Hand. Reuters
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Bild 3 von 8Legende: Die illegalen Holzfäller transportieren das gestohlene Holz auf illegalen Routen bei Nacht und Nebel aus dem geschützten Reservat der Ka'apor-Indianer. Diese dokumentieren den Raub mit versteckten Kameras und heimlich montierten GPS-Sendern. Für die Waldwilderer wird das Geschäft so zunehmend zum Risiko. Reuters
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Bild 4 von 8Legende: Denn die Krieger der Ka'apor-Indianer verstehen nicht besonders viel Spass, wenn es um die Plünderung ihres Lebensraums geht. Sie halten am Abend einen Kriegsrat ab. Danach schwärmen sie in ihren Wald aus, um den illegalen Holzfällern das Handwerk zu legen. Wenn sie auf welche stossen, wird klar, warum sie sich Krieger nennen. Reuters
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Bild 5 von 8Legende: Die Holz-Wilderer bekommen erst eine Abreibung, damit sie eine persönliche Erinnerung an den geschändeten Urwald mitnehmen können. Danach werden der Lastwagen und das gestohlene Holz beschlagnahmt. Und damit einmal gefällte Hölzer nicht doch noch in Europas Wohnzimmern landen, lassen sich die Ka'apor-Indianer etwas Besonderes einfallen. Reuters
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Bild 6 von 8Legende: Die Krieger der Ka'apor-Indianer machen in dieser Angelegenheit keine halben Sachen. In diesem Fall allerdings schon. Die gestohlenen Stämme werden in kleine Stücke zerlegt, sodass sie auch später für die Holzmafia keinen Wert mehr haben. Und das ist erst der Anfang ihrer Gegenwehr. Reuters
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Bild 7 von 8Legende: Die monströsen Sägen der Holzmafia machen aus dem offiziell geschützten Urwald der Ka'apor-Indianer in kürzester Zeit Kleinholz. Für den Krieger dürfte es daher eine Beute von besonderem Wert sein. Ob die Säge das gleiche Schicksal ereilt wie den beschlagnahmten Lastwagen, ist nicht überliefert. Reuters
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Bild 8 von 8Legende: Für die Lastwagen der Holz-Wilderer ist hier Endstation. Die Krieger der Ka'apor-Indianer fackeln nicht lange – aber dafür nachhaltig. Bleibt zu hoffen, dass diese Gegenwehr den weltweit wildernden Holz-Multis so viel Eindruck macht, dass sie auf ihre Geschäfte verzichten. Reuters
Seit ihrem Erstkontakt mit der sogenannten Zivilisation im Jahre 1928 ist der Bestand der Ka'apor-Bevölkerung im Urwald des brasilianischen Bundesstaat Maranhão drastisch eingebrochen. Und obwohl sie heute in einer offiziellen Schutzzone leben, wird ihr Lebensraum zunehmend von illegalen Holzfällern bedrängt.
Den Wald-Wilderern geht es an den Kragen
Die ungewöhnliche Dreistigkeit dieser Holzmafia verlangt nach ungewöhnlichen Mitteln. Die Krieger des Ka'apor-Stammes haben darum damit begonnen, die Schergen der korrupten Firmen aufzuspüren, ihre geraubten Ladungen zu zersägen und die Lastwagen in Brand zu stecken.
Zudem soll versucht werden, in Lastwagen, die Holz abtransportieren, heimlich GPS-Sender zu installieren, um den Weg der Fracht verfolgen zu können. Mit Hilfe der um Unterstützung gebetenen Umweltschutzorganisation Greenpeace wurden zudem Kameras an den Holzfällerrouten installiert, die edles Tropenholz für viel Geld unter anderem nach Europa verkaufen.
In eineinhalb Jahren das Wallis abholzen
Die Ka'apor (von Ka’a-pypor – «Spuren im Wald») haben eine eigene Sprache und leben weit verstreut. Der seit rund 300 Jahren im brasilianischen Bundesstaat Maranhão lebende Stamm hat je nach Quelle heute zwischen 1000 und 2000 Mitglieder.
Acht Prozent der Fläche ihres Schutzgebietes sollen bereits gerodet worden sein, zudem sind nach Stammesangaben seit 2011 vier Indianer umgebracht worden.
Greenpeace kritisiert, dass ausgerechnet vor dem UNO-Klimagipfel im Dezember in Paris, bei dem ein Weltklimavertrag beschlossen werden soll, die folgenreiche Tropenabholzung stark zugenommen hat. Dabei gilt das Amazonasgebiet als «grüne Lunge» der Erde, die viel Kohlendioxid bindet.
Laut dem Umweltforschungsinstitut INPE ist allein in der Zeit seit 2014 im Gebiet der Ka'apor-Indianer eine Regenwald-Fläche von 5121 Quadratkilometern zerstört worden. Das entspricht in etwa der Grösse des Kantons Wallis.