Sein Tod kam überraschend. Schauspieler Mathias Gnädinger starb am Karfreitag im Alter von 74 Jahren. Gnädinger hatte am 5. März einen Unfall erlitten und wurde danach im Universitätsspital betreut.
Während der Rekonvaleszenz im Spital hätten sich Komplikationen mit Lungen- und Herzfunktionen ergeben, schrieb Gnädingers Familie in einem Communiqué vom Samstag. Gnädinger habe deshalb in der Intensivstation gepflegt werden müssen.
Mathias habe der Familie ein Schreiben überlassen, erzählt Bruder Angelo Gnädinger. Darin habe er zum Leben aufgefordert: «Genüsset’s. Hebet‘s guet mitenand, freued eu. Sind nit truurig.»
Seinen letzten grossen Erfolg feierte Gnädinger an den vergangenen Solothurner Filmtagen mit einer Hauptrolle in «Usfahrt Oerlike» von Paul Riniker. Er verkörperte Willi, den sein lebensmüder Freund Hans (Jörg Schneider) bittet, ihm beim Sterben zu helfen. «Usfahrt Oerlike» rührte das Publikum in Solothurn derart zu Tränen, dass es den Spielfilm zum «Prix du Public»-Gewinner wählte.
Letzte TV-Rolle im «Bestatter»
Bekannt ist der Schaffhauser Gnädinger auch aus dem Fernsehen. Seine letzte Rolle hatte er in der Serie «Bestatter» inne. Er spielt den Bösewicht Louis Lauener, der dem detektivischen Bestatter Luc Conrad (Mike Müller) das Leben schwer macht. Am Ende der im Januar und Februar 2015 ausgestrahlten jüngsten Staffel lag er selber tot im Grab, das er für seinen Kontrahenten Conrad vorgesehen hatte.
Seine bekanntesten Rollen:
- «Die plötzliche Einsamkeit des Konrad Steiner» (1976)
- «Das Boot ist voll» (1981)
- «Leo Sonnyboy» (1989)
- «Reise der Hoffnung» (1990)
- «Sternenberg» (2004)
- in der Fernseh-Serie «Lüthi & Blanc» (2002-2007)
- in der Fernseh-Serie «Hunkeler» (2004-2012)
- Immer wieder war Gnädinger auch in der Krimi-Serie «Tatort» zu sehen