Die US-Raumfahrtbehörde Nasa zweifelt an dem mutmasslichen Meteoriten-Einschlag am Wochenende in Nicaragua. Es sei kein Feuerball zu sehen gewesen, teilte der Leiter der Nasa-Abteilung für Meteoriten, Bill Cooke, mit. Dies lege nahe, dass etwas anderes den Krater nahe der Hauptstadt Managua verursacht habe.
Der Meteorit soll bei der nicaraguanischen Hauptstadt Managua eingeschlagen und einen grossen Krater hinterlassen haben. Wissenschaftler des nationalen Geophysischen Instituts (Ineter) bestätigten, es sei ein Krater von zwölf Metern Durchmesser und 5,5 Metern Tiefe gefunden worden.Die Erschütterungen waren so stark, dass sie von Messinstrumenten der Erdbebenwarte aufgezeichnet wurden. Verletzte hat es nach offiziellen Angaben nicht gegeben.
Keine Lichterscheinung
Der Einschlag habe eine leichte seismologische Welle verursacht, erklärte der an dem Institut arbeitende deutsche Geophysiker Wilfried Strauch. Der Meteorit sei in einem Winkel von etwa 50 Grad eingeschlagen. Es wurde demnach keine Lichterscheinung beobachtet. Jährlich werden weltweit etwa fünf Meteoritenfälle auf der Erde verzeichnet.
Ein weiterer Wissenschaftler des Ineter-Instituts, Jose Millan, erklärte, man müsse «Gott danken, dass der Himmelskörper keine Gefahr für die Bevölkerung» dargestellt habe.
«Wir dachten an einen Bombeneinschlag»
Eine Regierungssprecherin erklärte, dass man ein Komitee einsetzen wolle, um zu klären, ob es sich um einen Meteoriten handle, der sich von einem Asteroiden gelöst habe, der am Samstag nahe an der Erde vorbeirasen sollte. Auch sei noch unklar, ob der Himmelskörper beim Aufprall komplett zerstört worden sei, oder sich Teile in den Boden eingegraben haben.
Augenzeugen erklärten, dass dem Einschlag keinerlei Himmelserscheinung vorausgegangen sei. «Ganz plötzlich hörten wir eine laute Explosion. Wir dachten an einen Bombeneinschlag, weil wir eine Detonationswelle spüren konnten», berichtete Jorge Santamaria.