Das Werk wird nicht von irgendeinem, sondern von einem der wichtigsten und einflussreichsten Literaturkritiker im deutschsprachigen Raum besprochen: Hellmuth Karasek. Sein Urteil? Vernichtend.
1951 verschickte Ingvar Kamprad den ersten Katalog an seine Kunden, gedacht als eine Art Einladung zu einem Besuch im IKEA Einrichtungshaus. Seitdem ist die Auflage stetig gestiegen – auf heute 220 Millionen. Damit ist der IKEA Katalog das auflagenstärkste Druckerzeugnis der Gegenwart – noch vor der Bibel.
Karasek hatte sich bei seiner Rezension an keinerlei inhaltliche Vorgaben zu halten. Er rezensierte den Katalog nach seinem Gutdünken und nach den gleichen Massgaben, wie er es bei anderen Werken der Belletristik zu tun pflegt.
So kritisiert Karasek beispielsweise, dass im Katalog mehr Bilder zu sehen sind, als handelnde Personen auftreten. Verwundert stellt er fest: «Die Personen müssen sich zwischen die Möbel drängen, sie kommen selten zu Wort, sie reden kaum zusammenhängend – und trotzdem hat das Buch einen solchen Erfolg.»
Zum Schluss fällt Karasek das wenig schmeichelhafte Fazit: «Was fehlte dem Buch, wenn es ein schöngeistiger Roman wäre? Die Antwort muss heissen: alles.»
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