Über den niederländischen Küstengebieten weht des Öfteren eine steife Brise. Wie gemacht, um im Land der Windmühlen Strom zu gewinnen. Doch das Land der Holzpantinen und des Gouda hat ausgerechnet in seiner einstigen Paradedisziplin den Anschluss verpasst.
Gerade einmal fünf Prozent der Stromproduktion stammen von Windturbinen. In Deutschland sind es zehn Prozent, in Dänemark 30. Die niederländische Regierung will deshalb die Windstrom-Produktion massiv ausbauen. Bei einigen Bürgern kommt das jedoch gar nicht gut an.
Harter Kampf für Windkraft-Gegner
«Die Anlagen werden immer höher, immer lauter. Sie werfen Schatten und sind auch nicht schön anzusehen», sagt zum Beispiel Rixt de Boer aus einem Dorf 50 Kilometer nördlich von Amsterdam. 20 neue Windturbinen sollen schon bald in ihrer Nachbarschaft stehen.
Ihre Freude darüber hält sich erwartungsgemäss in Grenzen. Doch willenlos ergeben will sie sich auch nicht. Dennoch: «Das wird ein harter Kampf für uns», ist sie sich sicher.
Windparks auf dem Meer
Noch erzeugen die Niederlande mehr als die Hälfte des Stroms aus Erdgas. Doch Gas gilt als Klimakiller. Kürzlich urteilte deshalb ein Gericht in erster Instanz, die Regierung müsse noch mehr tun, um Windenergie zu fördern.
Vor allem mit Grossturbinen auf offener See soll das nun geschafft werden. Dort stören sie zwar keine Anwohner, allerding ist der Bau und Unterhalt solcher Anlagen teuer. Es aber wohl der Preis dafür, dass der Kampf gegen die Klimaerwärmung das politische Klima in den Niederlanden nicht weiter vergiftet.