Der Papst, den keiner kannte, wird zur Erfolgsstory
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Bild 1 von 7. Franziskus wer? Nicht nur die Kommentatoren der TV-Stationen waren im ersten Moment ratlos. Doch das neue Oberhaupt der katholischen Kirche sollte schnell bleibenden Eindruck hinterlassen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 7. Das begann bereits mit seinen ersten Worten an die Gläubigen vom Balkon. Statt gestelzter Worte begrüsste er die Anwesenden unprätentiös mit «Buena Siera». Kardinal Jorge Bergoglio ist im Übrigen der erste Papst mit dem Namen Franziskus. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 7. Die Freude kannte keine Grenzen. So wie dieser Mann in Buenos Aires feierten auch seine Landsleute in ganz Argentinien die Wahl des Papstes. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 7. Die Beziehung zu Argentiniens Präsidentin Cristina Fernandez Kirchner gilt als problematisch. Als Kardinal hatte Franziskus dem Kirchner-Clan Verschwendungssucht und Korruption vorgeworfen. Dennoch folgte Kirchner einer Einladung zur Privataudienz nach Vatikanstadt. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 7. Im Juli führte Franziskus' erste Reise ausserhalb Roms nach Lampedusa. Hier betete er gemeinsam mit Bootsflüchtlingen. Er erzählte auch vom Schicksal seiner Vorfahren, die einst von Italien nach Argentinien aufgebrochen waren. Die Bewohner Lampedusas würdigten die Gesten des Papstes und schmückten die Fenster der Geschäfte mit seinem Bild. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 7. Seine erste Auslandsreise führte Franziskus nach Brasilien. Zum Treffen der katholischen Jugend der Welt begrüsste der Papst «Pope Francis» Millionen von Christen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 7 von 7. Gegenwind musste der Papst bisher wenig aushalten. Es scheint so, als ob mit ihm nun endlich der Reformstau der Katholischen Kirche abgearbeitet werden könnte. Dabei gelingt es ihm bisher glänzend, Konservative und Reformer gleichermassen zufriedenzustellen. Bildquelle: Keystone.
Papst Franziskus ist für die «Time» der «Mensch des Jahres» 2013. Das New Yorker Magazin würdigte den «Superstar jenseits der Siebzig» als «Volkspapst», der die Macht für Reformen habe.
«Er nahm den Namen eines bescheidenen Heiligen an und will eine Kirche der Heilung. Der erste Nichteuropäer als Papst in 1200 Jahren hat die Kraft, die Welt zu verändern», begründete das Magazin seine Entscheidung.
«Er hat eine neue Stimme und schafft neues Vertrauen»
«Time» wählt seit 1927 den «Menschen des Jahres». Dabei geht es um die einflussreichste Person der vergangenen zwölf Monate – nicht nur im positiven Sinne. Denn bei der Auswahl soll nicht der beste, sondern der einflussreichste Mensch gewürdigt werden. Deshalb wurde 1938 auch Adolf Hitler gekürt, Josef Stalin später sogar zweimal.
Franziskus sei ein Signal des Wandels, schreibt «Time» auch wenn er letztlich die gleichen Antworten auf die unbequemen Fragen gibt. Er habe aber die Kraft, eine neue Beziehung zwischen der Kirche und ihren Kritikern zu schaffen. Und er habe neue Worte, eine neue Stimme des Vatikans gefunden und so die Möglichkeit geschaffen, neues Vertrauen zu gewinnen.
Rom reagiert erfreut
Papst-Sprecher Federico Lombardi bewertete es in Rom als «positives Zeichen, dass eine der wichtigsten Auszeichnungen im Bereich der internationalen Presse an den geht, der in der Welt spirituelle, religiöse und moralische Werte verkündet».
Franziskus wird nun auf dem Titelbild der nächsten Ausgabe landen, genauso wie vor einem Jahr US-Präsident Barack Obama.
Internet sah Ägypter vorn
Wie in den vergangenen Jahren gab es auch 2013 wieder eine Internetabstimmung um den Titel. Die gewann mit mehr als einem Viertel der Stimmen der ägyptische Verteidigungsminister Abdel Fattah al-Sisi vor dem türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan und US-Popstar Miley Cyrus.
Allerdings war das nicht repräsentativ – aus keinem Land kamen so viele Stimmen wie aus Ägypten – und nicht bindend: Die «Time»-Redaktion behält sich vor, letztlich den «Menschen des Jahres» selbst zu bestimmen.