Der privaten Raumfahrtfirma SpaceX ist es erstmals gelungen, eine Falcon-9-Rakete wieder sicher auf einer schwimmenden Plattform im Ozean zu landen. Die Rakete brachte am Freitag erfolgreich eine unbemannte Raumkapsel auf den Weg zur Internationalen Raumstation (ISS).
Die Rakete hob planmässig um 22.43 Uhr MESZ vom US-Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Staat Florida ab.
Sie brachte den Transporter «Dragon» mit gut drei Tonnen Vorräte und Ausrüstung für die ISS ins All. Die Raumkapsel soll am Sonntag an der ISS andocken.
Ein noch grösserer Erfolg als der Start der Rakete war ihre sichere Landung auf einer schwimmenden Plattform im Atlantik. Zweieinhalb Minuten nach Abtrennung der Raumkapsel begann die erste Stufe der Falcon 9, die sich zu diesem Moment in über hundert Kilometern Höhe befand, die Rückkehr auf die Erde, um weniger als zehn Minuten nach dem Start senkrecht auf der Plattform zu landen.
Teure Raketen mehrmals verwenden
«Die erste Stufe ist gelandet und natürlich sind wir begeistert», schrieb der SpaceX-Chef Elon Musk auf Twitter. Das Ziel von SpaceX ist es, die teuren Raketen mehrmals zu verwenden, um die Raumfahrt kostengünstiger und nachhaltiger zu machen. Musk sagte nach der erfolgreichen Landung, der Treibstoff für eine Rakete koste rund 300'000 Dollar, doch der Bau koste 60 Millionen. Wenn es gelinge, eine Rakete wiederzuverwenden, bedeute das eine hundertfache Kostenersparnis.
Bisher gelang dem Konzern nur die Landung der Rakete an Land, nicht aber auf der Plattform. Erst Mitte Januar war eine Falcon-9-Rakete von SpaceX bei einem Landeversuch im Pazifik auseinandergebrochen, nachdem sie erfolgreich einen Satelliten ins All gebracht hatte. Laut Musk soll die Rakete nun eine Reihe von Tests durchlaufen, um zu prüfen, ob sie tatsächlich wiederverwendet werden kann.
Sollte das Ergebnis positiv sein, könnte sie binnen zwei oder drei Monaten erneut starten, sagte Musk. «Wir werden zu dem Punkt gelangen, wo es Routine ist, sie zurückzubringen» und die Rakete nur noch gewaschen und betankt werden müsse, bevor sie neu starten könne, sagte der Unternehmer, dem auch Tesla Motors gehört.