Als winziger schwarzer Punkt begann der Planet Merkur um 13:12 Uhr den Weg auf seiner Umlaufbahn vor der Sonne durch. Um 20:42 Uhr wird er die Sonnenscheibe wieder verlassen. Dieses Himmelsphänomen, von Astronomen Merkur-Durchgang oder Merkur-Transit genannt, war zuletzt vor fast genau 13 Jahren von Europa aus zu sehen.
Experten rieten bei der Beobachtung des Merkur-Transits zu grösster Vorsicht. Um das kleine Merkur-Scheibchen vor der gleissend hellen Sonnenscheibe zu sehen, war ein besonders ausgerüstetes Teleskop vonnöten.
Eine Sonnenfinsternis-Brille reicht nicht aus, weil der Merkur als schwarzer Punkt zu winzig ist. Bei der Durchsicht durch Ferngläser ohne Spezialfilter wiederum droht Erblindungsgefahr.
Gelegenheit, das Ereignis unter Anleitung von Fachleuten zu verfolgen, bot sich aber reichlich: Schweizweit boten zahlreiche Sternwarten den Sternfreunden Gelegenheit, das Himmelsschauspiel gefahrlos an ihren optischen Geräten zu erleben.
Venus-Transit noch viel seltener
Der Merkur ist der kleinste Planet des Sonnensystems und hat einen Durchmesser von etwa 4900 Kilometern. Merkur-Transite sind noch seltener als Sonnen- und Mondfinsternisse. In diesem Jahrhundert soll der Merkur insgesamt 14 Mal vor die Sonne treten. Nicht jedes der Ereignisse ist von Mitteleuropa aus zu sehen.
Von der Erde aus gesehen können nur Planeten vor der Sonnenscheibe vorbeiziehen, die innerhalb der Erdumlaufbahn die Sonne umkreisen – dies ist neben dem innersten Planeten Merkur nur die Venus.
Dabei sind Venus-Durchgänge noch erheblich seltener als Merkur-Transite. Der letzte Durchgang der Venus vor der Sonne war zwar vor gerade vier Jahren zu sehen – den nächsten wird es aber erst wieder im kommenden Jahrhundert geben.