Das Leben der Mutter Teresa
-
Bild 1 von 6. Unter dem Namen Gonxha Agnes Bojaxhiu wurde Mutter Teresa 1910 in Skopje geboren. Mit 19 Jahren geht sie als Novizin ins indische Derjeeling. Bildquelle: Getty Images.
-
Bild 2 von 6. 1946 auf einer Zugfahrt von Kolkata nach Darjeeling hatte Teresa eine «göttliche Eingebung.» Vier Jahre später gründete sie den Frauenorden der «Missionarinnen der Nächstenliebe.». Bildquelle: Reuters.
-
Bild 3 von 6. In den 1950er-Jahren eröffnet Teresa diverse Kinderhäuser und Hospize. 1979 wird sie mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Bildquelle: Getty Images.
-
Bild 4 von 6. Ihr Engagement für Arme und Kranke machte Mutter Teresa zu einer Ikone für aufopferungsvolle Nächstenliebe. Zahlreiche Persönlichkeiten besuchten die Nonne in Kalkutta. Wie hier Prinzessin Diana 1992. Bildquelle: Reuters.
-
Bild 5 von 6. 2003 – nur sechs Jahre nach ihrem Tod – wurde Mutter Teresa von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 6 von 6. Jetzt hat Papst Franziskus Mutter Teresa heiliggesprochen. Die Popularität der Nonne in der katholischen Kirche ist nach wie vor ungebrochen. Bildquelle: Getty Images.
In der katholischen Kirche werden Heilige und Selige wegen ihres gottergebenen Lebens schon zu Lebzeiten verehrt. Auch nach dem Tod sollen Gläubige sie durch ihr Gebet um Hilfe bitten können.
Zuerst kommt die Seligsprechung
Damit jemand einen Heiligenstatus erlangen kann, muss er zunächst seliggesprochen werden. Selige werden in der Regel nur in regionalen Gemeinschaften oder Diözesen verehrt, Heilige haben hingegen eine Bedeutung für die katholische Kirche weltweit.
In der Regel wird die Seligsprechung erst fünf Jahre nach dem Tod in die Wege geleitet. Mutter Teresa war eine Ausnahme, ihr Verfahren wurde bereits zwei Jahre nach ihrem Tod im Jahr 1997 angestossen.
Johannes Paul II. sprach sie am 19. Oktober 2003 selig, schneller als sonst üblich. Manche Heiligsprechungen dauerten mehrere Jahrhunderte, da das kirchliche Verfahren zur Anerkennung über viele Instanzen geht.
Märtyrer-Tod oder Wunder vollbringen
Zu den aussichtsreichen Kandidaten zählt, wer vom Volk verehrt wird. Um den offiziellen Weg zur Seligsprechung einzuläuten, muss der zuständige Bischof erst einen Antrag stellen.
Dann beginnt das aufwendige Verfahren: Familienangehörige, Freunde und Zeitzeugen werden befragt, Schriftstücke ausgewertet. Ausserdem wird überprüft, ob das Leben im «Rufe der Heiligkeit» und der Tugendhaftigkeit gestanden hat.
Handelt es sich nicht um einen «Märtyrer» – also jemanden, der für seinen Glauben gestorben ist – muss ausserdem ein Wunder nachgewiesen werden.
Als Beleg werden oft medizinische Fälle herangezogen, deren Heilung auf den Kandidaten zurückgeführt wird. Der Betroffene muss nachgewiesen unheilbar krank gewesen, die Heilung medizinisch nicht erklärbar sein. Für die Heiligsprechung ist ein weiteres Wunder nötig.
Das letzte Wort liegt beim Papst
Für die Selig- und Heiligsprechung gibt es im Vatikan eine eigene Kongregation, die auf Grundlage aller Informationen eine Empfehlung an den Papst ausspricht. Am Schluss entscheidet er, ob jemand den Status erhält.
Papst Johannes Paul II. sprach in seiner Amtszeit 482 Menschen heilig, so viele waren in den 500 Jahren zuvor zusammen heiliggesprochen worden. Benedikt XVI. kam auf 45.
Bei Franziskus sind es inzwischen auch mehrere Hundert, darunter allerdings alle 813 Einwohner des süditalienischen Otrento, die nach einem Osmanenangriff im Jahr 1480 hingerichtet worden waren.
Kostspielige Sache
Eine Heiligsprechung ist auch mit immensen Kosten verbunden. Inoffizielle Schätzungen gehen von mehreren zehntausend bis mehreren hunderttausend Euro aus.
Die Kosten sind abhängig vom Umfang der Untersuchungen, der Anzahl der Gutachter, Historiker und Theologen sowie der Zeremonie. Eine Heiligsprechung mit einer Feierlichkeit auf dem Petersplatz soll laut Medienberichten unter Berufung auf US-amerikanische Geistliche rund 250'000 Dollar kosten.