Der Taifun «Soudelor» ist in der Nacht über Taiwan hinweggefegt: Mindestens sechs Menschen starben. Mehrere Personen gelten laut Behörden als vermisst. Der Taifun erreichte nach Angaben der Wetterbehörde Geschwindigkeiten von bis zu 237 Kilometern pro Stunde und sorgte für heftige Regenfälle.
«Einer der heftigsten Stürme der letzten 26 Jahre»
Eine Frau und ihre Tochter seien im Meer ertrunken, teilten die Behörden in einer früheren Meldung mit. Ein Mann sei von einer Werbetafel erschlagen worden. Zudem sei ein Feuerwehrmann ums Leben gekommen. Vielerorts kam es zu Überschwemmungen, zahlreiche Bäume knickten um.
Wie SRF-Augenzeuge Michel Blanc schreibt, sind in der Stadt Taipeh die Strassen mit abgebrochenen Ästen übersät. «Das war/ist einer der heftigsten Stürme, die ich in den letzten 26 Jahren in Taiwan erlebt habe.» Der Sturm sei für die Gebiete im Südwesten Taiwans immer noch sehr gefährlich. Schnellzugverbindungen zwischen dem Süden und Norden des Landes seien unterbrochen, der Flugverkehr ebenfalls.
Hunderttausende ohne Strom
Tausende Taiwaner mussten ihre Häuser verlassen, mehr als dreieinhalb Millionen Haushalte sind ohne Strom. Sämtliche Inlandflüge und zahlreiche internationale Flüge wurden gestrichen. In der nördlichen Region Taoyuan wurden zehn Häuser unter einer Schlammlawine begraben. Die Bewohner konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen.
Laut den taiwanesischen Wetterbehörden hat sich der Taifun etwas abgeschwächt. Wohl in der Nacht zum Sonntag erreicht der Taifun die chinesische Ostküste. In der Provinz Fujian wurden nach Angaben der Regionalregierung bereits 158'000 Menschen zum Verlassen ihrer Häuser aufgefordert. Die Behörden riefen die höchste Warnstufe aus.
Der Taifun «Soudelor»
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Bild 1 von 12. In China hat der Taifun grosse Verwüstungen angerichtet. Besonders betroffen ist etwa die südostchinesische Stadt Nindge, (9.8.2015). Bildquelle: Reuters.
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Bild 2 von 12. Soldaten waten durch das hüfthohe Wasser und suchen nach Opfern: Noch immer gelten mehrere Menschen als vermisst. Bildquelle: Reuters.
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Bild 3 von 12. Die Häuser eines Wasserparks in Nindge wurden vom Taifun weggefegt, (9.8.2015). Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 12. Unaufhaltsam bahnen sich die Wassermassen einen Weg durch die Stadt, (9.8.2015). Bildquelle: Reuters.
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Bild 5 von 12. Am Samstag traf der Taifun bereits mit voller Wucht auf Taiwan. Die Strassen in der Hauptstadt Taipeh waren nach dem Wirbelsturm von abgeknickten Bäumen und Ästen übersät. (8.8.2015). Bildquelle: Reuters.
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Bild 6 von 12. Einige Bäume wurden durch die Wucht des Taifuns regelrecht entwurzelt, (8.8.2015). Bildquelle: Reuters.
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Bild 7 von 12. Taiwan sei grundsätzlich gut vorbereitet gewesen, sagt SRF-Augenzeuge Michel Blanc aus Taipeh. «Die Intensität des Sturms hat aber doch überrascht.», (8.8.2015). Bildquelle: Augenzeuge Michel Blanc.
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Bild 8 von 12. Die Aufräumarbeiten seien bereits in vollem Gange, schreibt SRF-Augenzeuge Michel Blanc aus Taipeh, (8.8.2015) . Bildquelle: SRF-Augenzeuge Michel Blanc.
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Bild 9 von 12. Schnellzugverbindungen zwischen dem Süden und Norden Taiwans blieben lange Zeit unterbrochen, der Flugfehrkehr ebenfalls, berichtete SRF-Augenzeuge Michel Blanc, (8.8.2015). Bildquelle: SRF-Augenzeuge Michel Blanc.
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Bild 10 von 12. Einige Fassaden wurden in Taipeh stark beschädigt. Die Umfang des Schadens ist noch nicht abzuschätzen, (8.8.2015). Bildquelle: Keystone.
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Bild 11 von 12. Bereits Vorläufer des Taifuns erschwerten das Leben in Taipeh: Passanten konnten sich kaum auf den Beinen halten, (7.8.2015). Bildquelle: Keystone.
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Bild 12 von 12. Auch in der ostchinesischen Küstenstadt Hangzhou waren die Vorläufer des Wirbelsturms am Freitag zu spüren, (7.8.2015). Bildquelle: Keystone.