Schauspieler Gérard Depardieu will wegen der heftigen Kritik an seiner Steuerflucht nach Belgien den französischen Pass abgeben. Niemand sonst sei nach Verlassen des Landes so beleidigt worden. Er verlange keine Zustimmung, aber Respekt.
Regierung entsetzt – über Depardieu
Premierminister Jean-Marc Ayrault hatte Depardieus Umzug als «unpatriotisch» und «ziemlich erbärmlich» bezeichnet. Der Schauspieler erwiderte, er verlasse Frankreich, weil die Regierung der Ansicht sei, Erfolg und Talent müssten bestraft werden. Er habe sich nie vor dem Steuerzahlen gedrückt und in 45 Jahren 145 Millionen Euro überwiesen, so Depardieu in einem veröffentlichten Brief.
In Frankreich werden Einkommen, die höher als 1 Million Euro jährlich sind, ab 2013 mit 75 Prozent besteuert. Mitglieder der sozialistischen Regierung zeigten sich entsetzt von den Äusserungen Depardieus – vor allem von der Ankündigung, den französischen Pass abzugeben, und der Aussage, er habe nicht mehr dasselbe Vaterland wie Ayrault.
Zumindest eine gute Nachricht für den französischen Fiskus: Der Schriftsteller Michel Houellebecq («Elementarteilchen») kündigte an, in seine Heimat zurückzukehren. Er hatte lange in Irland gelebt.