Noch nie in der Geschichte der Menschheit ist eine Raumsonde so weit in die Tiefen des Alls vorgedrungen: «Voyager 1» hat nach gut 35 Jahren das Sonnensystem verlassen. Dies meldeten Forscher der US-Raumfahrtsbehörde Nasa.
Schon letztes Jahr hatten die Wissenschaftler den Übertritt von «Voyager 1» in den interstellaren Raum verkündet. Damals war die Zahl der Sonnenteilchen in den Messgeräten plötzlich massiv gesunken. Gleichzeitig nahm die Zahl interstellarer Teilchen um knapp zehn Prozent zu.
Aber erst neue Messdaten erlaubten die Rückschlüsse: «Jetzt, da wir neue, entscheidende Daten haben, glauben wir, dass dies der historische Schritt der Menschheit ist», meldeten deshalb die Forscher am Donnerstag.
Fernster Bote der Menschheit
Ihre lange Reise durch das All begann für die zwei Raumsonden «Voyager 1» und «Voyager 2» vor fast genau 36 Jahren. Seitdem funkten die Zwillingssonden zahllose Bilder zur Erde.
«Voyager 1» rast mit rund 60'000 Kilometern pro Stunde durch den Raum und ist mit einer Distanz von heute knapp 19 Milliarden Kilometern der fernste Bote der Menschheit. «Voyager 2» folgt ihrem Zwilling durchs All.
Für den äusserst unwahrscheinlichen Fall, dass eine fremde Zivilisation den irdischen Botschaftern begegnen sollte, tragen beide «Voyager»-Zwillinge eine mit Gold überzogene Kupferschallplatte an Bord. Der Titel: «Laute der Erde». Auch ein Plattenspieler fliegt mit – inklusive Gebrauchsanleitung.