Der Ende letzter Woche ins Weisse Haus eingedrungene Mann hatte in seinem Auto rund 800 Schuss Munition sowie zwei Beile und eine Machete gehortet. Dies sagte Staatsanwalt David Mudd laut dem Fernsehsender CNN während der ersten Anhörung des 42-Jährigen. Der Texaner sei eine Gefahr für US-Präsident Barack Obama gewesen, hiess es weiter. Bei seinem Sturm aufs Weiss Haus trug der Mann ausserdem ein Klappmesser auf sich.
Auffälliges Verhalten
Bei der Verhandlung wurde zudem bekannt, dass der Mann in den vergangenen Monaten bereits in zwei weiteren Fällen auffällig geworden war. Medienberichten zufolge war er im Juli in Wythe County im Bundesstaat Virginia festgenommen worden, weil er mit einer Schrotflinte und einem Scharfschützengewehr aufgegriffen wurde. Ausserdem fand die Polizei damals eine Landkarte Washingtons, auf der das Weisse Haus eingekreist war. Vor etwa einem Monat hatte man den 42-Jährigen ausserdem mit einem Beil in der Nähe des Weissen Hauses gestoppt.
Der Irak-Veteran war am vergangenen Freitagabend über einen Zaun in den Garten des Weissen Hauses geklettert und nach einem Sprint über den Rasen in das Gebäude eingedrungen. Er trug ein Klappmesser mit einer fast zehn Zentimeter langen Klinge bei sich. Erst hinter der Eingangstür von Obamas Amts- und Wohnsitz wurde er von Sicherheitskräften festgenommen. Nur wenige Minuten zuvor hatte der Präsident mit seiner Familie das Weisse Haus verlassen.
Bis zu zehn Jahre Gefängnis
Der möglicherweise geistig verwirrte Mann muss sich wegen unrechtmässigen Betretens eines abgesperrten Gebäudes und des Tragens einer «gefährlichen oder tödlichen Waffe» vor einem Bundesgericht verantworten. Seine nächste Anhörung ist für den 1. Oktober angesetzt, bis dahin wurde er in Gewahrsam genommen. Eine Kaution wurde nicht angesetzt. Derzeit sei von einer Höchststrafe von zehn Jahren Haft auszugehen, erklärte die Staatsanwaltschaft. Die Ermittlungen würden jedoch fortgesetzt.
Derweil zeigte sich Präsident Obama laut seinem Sprecher Josh Earnest besorgt über die Sicherheit seiner Familie. Obama selber sagte jedoch, er stehe voll hinter seinem Wachpersonal: «Der Secret Service macht einen grossartigen Job», sagte er. «Ich bin dankbar für all die Opfer, die sie für mich und meine Familie bringen.»
Inwiefern das Weisse Haus wegen des Vorfalls zukünftig stärker überwacht wird, ist nicht bekannt. US-Medien berichteten, Touristen müssten als Konsequenz möglicherweise bald neue Sicherheitskontrollen durchlaufen, bevor sie die Strasse vor dem Weissen Haus betreten dürfen.