Massenyoga in vielen Ländern der Welt: Allein in der indischen Hauptstadt Neu Delhi kamen am Sonntag nach offiziellen Angaben 37'000 Menschen für die Simultan-Übungen zusammen. Bei einer zentralen Veranstaltung nahm auch Indiens Premierminister Narendra Modi teil. In über 190 Ländern waren Yoga-Veranstaltungen geplant.
«Für viele ist Yoga nur eine Leibesübung, doch das ist nicht richtig», sagte Modi kurz vor der Darbietung. «Yoga spricht den Geist, den Körper und die Seele an.» Yoga helfe den Menschen überall auf der Welt, sich von Stress zu befreien.
Auch Soldaten machen mit
Etwa zwei Millionen Soldaten und Kadetten auf dem indischen Subkontinent beteiligten sich nach offiziellen Angaben an den Übungen – egal, ob sie auf einem Flugzeugträger im Meer stationiert waren oder auf einem Gletscher im Himalaya.
Auch Beamte, Schulkinder und Bürger in jeder grösseren Stadt wurden dazu angehalten, die 35-minütige Performance nicht zu verpassen. Die Übung endete mit einer kurzen Meditation und einem Friedensgebet.
Die philosophische Lehre des Yoga entstand vor mindestens 5000 Jahren im Gebiet des heutigen Indiens. Dabei geht es um innere Harmonie sowie Gleichklang mit der Natur.
Kritische Stimmen melden sich
Die Resolution für den Welt-Yoga-Tag war im vergangenen Jahr von 177 Ländern unterstützt worden, alle 193 UNO-Länder verabschiedeten sie. In Indien erntete der Vorstoss der hindu-nationalistischen Regierung auch Kritik. Vor allem muslimische Gruppen meinten, mit Yoga zusammen werde auch der Hinduismus propagiert.
Doch indische Medien hatten in den vergangenen Tagen und Wochen kaum ein anderes Thema. Überall liefen Interviews mit Yoga-Gurus, TV-Spots und Talk-Runden.