- Der Startabbruch war nötig, weil eine Unregelmässigkeit während der letzten Minuten des Countdowns aufgetreten ist.
- Der Start der «Parker Solar Probe», die erstmals in die Atmosphäre der Sonne eindringen soll, ist nun für Sonntag geplant.
- Die Nasa erhofft sich von der Parker Solar Probe-Mission Antworten auf Fragen rund um rätselhafte Energieverhältnisse.
Der Höllenritt der Parker Solar Probe soll den Sonnenforschern Antworten geben, die diesen seit mehr als einem halben Jahrhundert unter den Nägeln brennen. Damals hat Eugene Parker, ein Pionier der Heliophysik, eine Theorie aufgestellt über die Natur der Sonnenwinde und die Atmosphäre der Sonne.
Wie entstehen die Kräfte, die unsere Stromnetze lahmlegen?
Die Energieverhältnisse auf der Sonne sind noch immer ein Mysterium. Warum ist die äussere Atmosphärenschicht mit ihren etlichen Millionen Grad Celsius so viel heisser als die Sonnenoberfläche? Warum spuckt die Sonne immer mal wieder hochenergetische Teilchen aus und wie beschleunigt sie diese zu rasanten Sonnenstürmen, die bis in die Erdatmosphäre gelangen und uns sowohl Polarlichter ans Firmament zaubern, wie auch unsere Stromnetze lahm legen können?
Damit der Mensch solche Sonnenstürme besser voraussagen kann, muss Parker Solar Probe nahe ran an die Sonne - und zwar auf 6 Millionen Kilometer bei Temperaturen von bis zu 2'000 Grad. Trotz grösster Nähe und sengender Hitze herrscht im Innern der Sonde Raumtemperatur.
24 Mal durch die Corona der Sonne
Ein zwölf Zentimeter dicker Hitzeschild aus Karbon sorgt dafür, dass die Higtech-Instrumente an Bord der Sonde ihren Job machen können: elektrische und magnetische Felder messen sowie Geschwindigkeit, Temperatur und Dichte der Teilchen in der Sonnenatmosphäre analysieren.
In sechs Jahren wird die Sonnensonde da sein, wo sie mit der Arbeit beginnen kann. 24 Mal wird sie durch die Corona der Sonne fliegen und nachschauen, ob ihr Namensvetter Parker recht hatte mit seinen Theorien zur exzentrischen Natur der Sonne.