Aktuell sind die Kantone Baselland und St. Gallen besonders betroffen. Dort rufen angebliche Polizisten ihre meist älteren Opfer an und erkundigen sich nach Schmuck, Bargeld und anderen Wertsachen. Im Kanton Baselland gab es allein im Juni 25 entsprechende Meldungen, seit Anfang Jahr rund 200.
Betrüger tischen Räubergeschichten auf
Zur Begründung tischen die Betrüger den angerufenen wilde Räubergeschichten auf, sagt Roland Walter von der Baselbieter Kantonspolizei. Die Betrüger erzählten beispielsweise, dass sie Abklärungen machen würden in Zusammenhang mit Einbrüchen in der Region.
Die Polizei vermutet, dass demnächst bei der angerufenen Person eingebrochen werde. Sie solle deshalb ihre Wertsachen einem Polizeibeamten übergeben.
Findet tatsächlich eine Übergabe statt, sind die Wertsachen alles andere als in Sicherheit. Mit grösster Wahrscheinlichkeit bleiben sie für immer verschwunden. Als Opfer suchen die Betrüger häufig Personen im Telefonverzeichnis mit alt klingenden Namen. Im Kanton Baselland waren die vier am meisten betroffenen Namen in diesem Jahr Verena, Gertrud, Martha und Doris.
Polizei bewahrt nie Wertgegenstände für Private auf
Die Kantonspolizei St. Gallen erhielt sein Anfang Juni über 30 Meldungen zu falschen Polizisten. Kantonspolizei-Sprecher Florian Schneider warnt deshalb: «Es gibt keinen Grund, weshalb sich die Polizei telefonisch nach Schmuck oder Bargeld zu Hause erkundigen sollte. Denn die Polizei bewahrt nie Wertgegenstände von Privatpersonen auf.»
Wenn man ein solches Telefonat erhält, solle man sofort aufhängen und die richtige Polizei verständigen, rät er.
Im Kanton Zürich gab es Anfang Juni auch mehrere Fälle von falschen Polizisten. In einem Fall ist es der Kantonspolizei Zürich gelungen, einen 23-jährigen Mann zu verhaften, der einer Frau 20'000 Franken abgeluchst hatte. In anderen Fällen im Kanton Zürich waren die Betrüger in den letzten Wochen erfolgreich. Bei einer Seniorin erbeuteten sie Wertsachen für 330'000 Franken.