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Veganes Leben und gesunde Knochen: Ein Widerspruch?
Aus Puls vom 15.03.2021.
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Potenzieller Nährstoffmangel Ist vegane Ernährung schlecht für die Knochen?

Der völlige Verzicht auf tierische Produkte kann unerwartete Folgen haben. Zum Beispiel eine Unterversorgung mit Jod.

Vitamin C, Folsäure oder Magnesium: Manche Nährstoffe sind bei einer rein pflanzlichen Ernährung in grossen Mengen vorhanden. An andere Nährstoffe wiederum kommen Veganerinnen weniger einfach. Eine neue Studie aus Deutschland zeigt nun: Fehlen gewisse Nährstoffe, kann sich dies negativ auf die Knochen auswirken.

Bei 36 vegan und nicht-vegan Essenden wurden die Nährstoffe in Blut und Urin untersucht. Gleichzeitig die Knochendichte am Fersenbein gemessen. Das Resultat: «Die Studie liefert Hinweise auf eine geringere Knochengesundheit bei Veganern im Vergleich zu Mischköstlern.»

Grund ist eine geringere Versorgung von verschiedenen Nährstoffen wie zum Beispiel Kalzium, Vitamin A und: Jod – in der Schweiz bekannt vom Kochsalz.

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«Der tiefe Jodstatus der Veganer ist nicht wirklich überraschend.»
Aus Puls vom 15.03.2021.
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Die tiefe Jodversorgung der Veganen in der Studie fällt auf. «Der Jod-Status der Veganer ist sehr viel tiefer als bei den Mischköstlern in dieser Studie», weiss ETH-Ernährungswissenschaftlerin Isabelle Herter. Sie hat die Jod-Konzentration der Probanden im Urin untersucht und ist vom Resultat nicht wirklich überrascht: «Neben dem jodierten Salz sind Milch und Milchprodukte die wichtigste Jod-Quelle in unserer Ernährung. Und Veganer konsumieren ja keine Milchprodukte.»

Mit Salz allein ist es relativ schwierig, den Jodbedarf zu decken – ausser man nimmt wahnsinnig viel Salz zu sich.
Autor: Isabelle Herter

Die Schweiz ist ein Jod-Mangelgebiet. In den Böden hat es nur wenig vom Spurenelement. Deshalb wird nicht nur das Kochsalz angereichert, auch Kühe erhalten für ihre eigene Gesundheit Jod-Supplemente ins Futter. So gelangt das Jod auch in die Milch.

«Mit Salz allein ist es relativ schwierig, den Jodbedarf zu decken – ausser man nimmt wahnsinnig viel Salz zu sich», ordnet Isabelle Herter die Situation ein. Denn die Jodmenge im Salz wurde so gewählt, dass man davon ausgehen kann, das in der Gesamternährung genügend Jod aufgenommen wird.

Wofür brauchen wir Jod überhaupt?

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Der Nährstoff Jod ist ein wichtiger Baustein für die Hormone der Schilddrüse. Diese sind essenziell für viele Stoffwechselprozesse im Körper. Etwa die Entwicklung des Gehirns, das Körperwachstum, den Energiestoffwechsel oder eben: die Knochenbildung.

Laut Isabelle Herter kann langfristiger Jod-Mangel bei Erwachsenen unter anderem die geistige Leistungsfähigkeit beeinträchtigen. «Wir haben auch Jod-Speicher in der Schilddrüse. Wenn man über eine gewisse Zeit nicht viel Jod zu sich nicht, kann man das kompensieren. Längerfristig geht man davon aus, dass schon ein nicht wahnsinnig grosser Jod-Mangel zu Beeinträchtigungen führt.»

Auch bei der Veganen Gesellschaft Schweiz ist die Nährstoff-Versorgung ein wichtiges Thema. Das Team um Geschäftsführerin Laura Lombardini setzt sich dafür ein, dass Menschen wissen, wie sie sich gesund vegan ernähren können. Die gemessene Jod-Unterversorgung nimmt sie ernst – auch wenn die Ergebnisse aus einer sehr kleinen Studie stammen.

«Das ist für uns ein wichtiges Indiz, dass es hier vielleicht noch an Wissen fehlt. Wir haben das Thema dementsprechend wieder aufgegriffen und informieren aktuell, wie Veganer und Veganerinnen zu ihrem Jod kommen.»

Nebst jodiertem Salz sind für vegane Menschen auch Algen eine geeignete Jodquelle. Der Jodgehalt variiert allerdings stark.

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«Wir haben das Thema Jod aufgegriffen und informieren jetzt wieder verstärkt.»
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Puls, 15.03.2021, 21:05 Uhr

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