Vitamin C, Folsäure oder Magnesium: Manche Nährstoffe sind bei einer rein pflanzlichen Ernährung in grossen Mengen vorhanden. An andere Nährstoffe wiederum kommen Veganerinnen weniger einfach. Eine neue Studie aus Deutschland zeigt nun: Fehlen gewisse Nährstoffe, kann sich dies negativ auf die Knochen auswirken.
Bei 36 vegan und nicht-vegan Essenden wurden die Nährstoffe in Blut und Urin untersucht. Gleichzeitig die Knochendichte am Fersenbein gemessen. Das Resultat: «Die Studie liefert Hinweise auf eine geringere Knochengesundheit bei Veganern im Vergleich zu Mischköstlern.»
Grund ist eine geringere Versorgung von verschiedenen Nährstoffen wie zum Beispiel Kalzium, Vitamin A und: Jod – in der Schweiz bekannt vom Kochsalz.
Die tiefe Jodversorgung der Veganen in der Studie fällt auf. «Der Jod-Status der Veganer ist sehr viel tiefer als bei den Mischköstlern in dieser Studie», weiss ETH-Ernährungswissenschaftlerin Isabelle Herter. Sie hat die Jod-Konzentration der Probanden im Urin untersucht und ist vom Resultat nicht wirklich überrascht: «Neben dem jodierten Salz sind Milch und Milchprodukte die wichtigste Jod-Quelle in unserer Ernährung. Und Veganer konsumieren ja keine Milchprodukte.»
Mit Salz allein ist es relativ schwierig, den Jodbedarf zu decken – ausser man nimmt wahnsinnig viel Salz zu sich.
Die Schweiz ist ein Jod-Mangelgebiet. In den Böden hat es nur wenig vom Spurenelement. Deshalb wird nicht nur das Kochsalz angereichert, auch Kühe erhalten für ihre eigene Gesundheit Jod-Supplemente ins Futter. So gelangt das Jod auch in die Milch.
«Mit Salz allein ist es relativ schwierig, den Jodbedarf zu decken – ausser man nimmt wahnsinnig viel Salz zu sich», ordnet Isabelle Herter die Situation ein. Denn die Jodmenge im Salz wurde so gewählt, dass man davon ausgehen kann, das in der Gesamternährung genügend Jod aufgenommen wird.
Auch bei der Veganen Gesellschaft Schweiz ist die Nährstoff-Versorgung ein wichtiges Thema. Das Team um Geschäftsführerin Laura Lombardini setzt sich dafür ein, dass Menschen wissen, wie sie sich gesund vegan ernähren können. Die gemessene Jod-Unterversorgung nimmt sie ernst – auch wenn die Ergebnisse aus einer sehr kleinen Studie stammen.
«Das ist für uns ein wichtiges Indiz, dass es hier vielleicht noch an Wissen fehlt. Wir haben das Thema dementsprechend wieder aufgegriffen und informieren aktuell, wie Veganer und Veganerinnen zu ihrem Jod kommen.»
Nebst jodiertem Salz sind für vegane Menschen auch Algen eine geeignete Jodquelle. Der Jodgehalt variiert allerdings stark.