- Erstmals überhaupt ist eine Raumsonde auf der Mondrückseite gelandet.
- Die chinesische Sonde namens «Chang'e 4» setzte um 03.26 Uhr am Aitken-Krater in der Nähe vom Südpol des Erdtrabanten auf.
- Der Staatssender CCTV sprach von einer «erfolgreichen Landung».
Ausflüge von Raumschiffen und Astronauten auf den Mond gab es schon viele. China ist nun aber die erste Nation, die auch auf der von der Erde abgewandten Seite des Mondes gelandet ist. An Bord der «Chang'e 4» befindet sich ein Roboterfahrzeug, das nun das Terrain rund um die Landestelle erkunden soll.
Schwierige Kommunikation mit Erde
Chinesische Experten hatten die Mission im Vorfeld als sehr anspruchsvoll bezeichnet. Als Hürde galt die reibungslose Kommunikation mit der Erde, weil auf der Rückseite des Mondes keine direkte Funkverbindung aufgebaut werden kann. Deshalb brachte China bereits im Mai den Übertragungssatelliten «Queqiao» in Position, um Signale aus dem Funkschatten senden zu können.
Mit einem reibungslosen Ablauf der Mission soll unter Beweis gestellt werden, dass Chinas ambitioniertes Raumfahrtprogramm grosse Fortschritte macht.
Das Landemodul verfügt über einen Empfänger für niedrige Radiofrequenzen. Ohne die Erdatmosphäre und andere Störungen im All können Astronomen Signale besser auffangen und hoffen auf neue Erkenntnisse über den Ursprung der Sterne. Zudem hat «Chang'e 4» Saatgut geladen, um zu prüfen, ob Gemüseanbau bei der niedrigen Schwerkraft der Mondoberfläche möglich ist.
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Bild 1 von 6. Die Landung der chinesischen Raumsonde «Chang'e 4» wurde im Kontrollzentrum in Peking genau verfolgt. Das Bild zeigt eine Computeranimation, welche mit den Daten, die die Sonde zur Erde sendete, errechnet wurde. Bildquelle: Reuters.
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Bild 2 von 6. Vor allem die Kommunikation mit «Chang'e 4» (hier eine Computeranimation) mit der Erde galt als Problem, weil eine direkte Funkverbindung auf der Rückseite des Mondes nicht möglich ist. Deshalb brachten die Chinesen den Übertragungssatelliten «Queqiao» (Brücke der Elstern) in Position, um Signale aus dem Funkschatten senden zu können. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 6. Eine erste Aufnahme von «Chang'e 4», welche die Rückseite des Mondes zeigt. Die Sonde landete am Aitken-Krater in der Nähe vom Südpol des Erdtrabanten. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 6. Die Raumsonde soll sich auf dem Mond auf diesen Rädern (Computeranimation) fortbewegen können. Verschiedene Experimente werden so durchgeführt. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 6. Die Landung der Raumsonde (Computeranimation) hat vor allem einen grossen symbolischen Wert, sind sich Experten einig. Die Chinesen zeigen so, dass sie auch eine technologische Grossmacht sind. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 6. «Chang'e 4» war am 8. Dezember von der Erde gestartet und erreichte laut dem Staatsfernsehen am 12. Dezember die Mond-Umlaufbahn. Bildquelle: Keystone.
Bemannte Mondmission bis 2030
2019 plant China eine weitere unbemannte Landung, um Gesteinsproben zu sammeln. Bis 2030 soll erstmals ein Chinese einen Fuss auf den Erdtrabanten setzen. Chinas Mondmissionen sind nur ein Teil des ehrgeizigen Raumfahrtprogramms. Geplant ist auch der Bau einer Raumstation um 2022.
«Chang'e 4» war am 8. Dezember von der Erde gestartet und erreichte laut Staatsfernsehen am 12. Dezember die Mond-Umlaufbahn. Mit «Chang'e 3» war schon 2013 eine chinesische Sonde auf der Vorderseite des Erdtrabanten gelandet. Die USA hatten zwischen 1969 und 1972 – nach mehreren unbemannten Sonden – zwölf Astronauten auf den Erdtrabanten gebracht.