Nach zwei Jahren Zwangspause ist in Olten der mit 10'000 Franken dotierte Kabarettisten-Preis «Prix Cornichon» verliehen worden. Der Mann des Abends: Mike Müller. Für den 58-Jährigen war es ein Heimspiel; er machte in Olten die Matura. «Einen Preis zu erhalten, ist einfach etwas Schönes», erklärt der Kabarettist, «aber es ist natürlich ein Heimkommen, wenn ich in Olten spiele. Man hat einen Bonus beim Publikum.»
Es ist ein Heimkommen, wenn ich in Olten spiele.
Die Gesellschaft «Oltner Kabarett-Tage» hatte Müller bereits Mitte März als Preisträger des diesjährigen Kabarett-Preis bekannt gegeben. In seinen Solo-Theaterstücken nehme Müller verschiedene Themen satirisch auf und verknüpfe Kabarett und Theater auf einzigartige Weise, begründete sie ihre Wahl.
Lobende Worte der Bundesrätin
Eröffnet wurde die Veranstaltung von der Bundesrätin Simonetta Sommaruga. Auch sie bewies Humor und eröffnete ihr Rede mit den Worten «Wir Bundesrätinnen und Bundesräte wissen: Rire, c'est bon pour la santé. Aber eigentlich sind wir nicht vom komischen Fach – oder zumindest nicht freiwillig.»
Zu Mike Müller findet die 61-Jährige lobende Worte: «Er ist jemand, der mit ganz wenigen Mitteln sehr lustig ist. Lustig, aber nie verletzend. Er schafft diese Balance. Man kann über sich lachen, man kann über andere lachen, aber es ist nie despektierlich.»
Mike Müller ist jemand, der mit ganz wenigen Mitteln sehr lustig ist. Lustig, aber nie verletzend.
Auf der Bühne präsentierte Mike Müller sein Programm «Erbsache: Heinzer gegen Heinzer und Heinzer». Darin schlüpft er in ein Dutzend verschiedene Rollen.
Die 35. Oltner Kabarett-Tage starteten am Mittwoch. An elf Abenden werden über 50 Künstlerinnen und Künstler zum Thema «Junge Kabarett-Kunst» an rund 32 Veranstaltungen auftreten.
