Der eigentliche 95. Geburtstag der Queen ist der Mittwoch, 21. April. Doch traditionsgemäss wird offiziell jedes Jahr erst im Juni gefeiert. Denn das unberechenbare britische Wetter ist zu dieser Jahreszeit etwas stabiler, um ihre Geburtstagsparade namens «Trooping the Colour» durchführen zu können. Doch 2021 hat Elizabeth II. weder im April noch im Juni etwas zu feiern.
Es war deutlich zu sehen, wie nahe ihr der Tod von Prinz Philip ging.
Die Militär-Parade fällt der Corona-Pandemie zum Opfer. Und auch ihren 95. Jahrestag von heute Mittwoch dürfte die Monarchin eher im Stillen begehen. Erst vor vier Tagen fand die Beerdigung ihres Gatten Prinz Philip statt. Am 9. April verstarb er im Alter von 99 Jahren.
«Bei der Trauerfeier war deutlich zu sehen, wie sehr ihr der Tod von Prinz Philip und die unerfreulichen Ereignisse der vergangenen Monate wohl nahe gingen. Sie wird das mit Sicherheit nicht einfach wegstecken», sagt Andreas C. Englert, Royal-Experte und stellvertretender Chefredakteur der Zeitschrift «Frau im Spiegel», im Interview mit «Gesichter & Geschichten».
Denn nicht nur der Tod ihres Mannes, mit dem sie sieben Jahrzehnte verheiratet war, machen ihr zu schaffen. Auch die Aufregung um ihren Enkel Prinz Harry: Er hat vergangenes Jahr dem Königshof den Rücken gekehrt und ist mit seiner Frau, Herzogin Meghan, in die USA ausgewandert.
Der Queen droht nicht die Gefahr, in düstere Gedanken zu verfallen.
Dennoch: Sorgen muss man sich nicht um die hochbetagte Regentin machen. Sie gilt in Anbetracht ihres hohen Alters als medizinisch sehr fit. Auch in ein seelisches Tief dürfte sie nicht so schnell fallen, ist Englert überzeugt: «Sie hat eine grosse Familie und nach wie vor ihre Aufgaben als Königin. Wenn sie sich nicht bewusst zurückziehen will, droht ihr nicht die Gefahr in düstere Gedanken zu verfallen, weil sie einsam ist oder sich langweilt.»
Klar ist aber auch: Prinz Philip wird eine grosse Lücke im Leben der Queen hinterlassen. Die beiden waren ein eingespieltes Zweiergespann. «Er war stets meine Stärke und mein Halt», würdigte die Queen ihren Gatten einmal in aller Öffentlichkeit. Diese Rolle wird niemand ersetzen können.
Ihr Umfeld wird ihr aber Kraft geben, um ihr Amt als Königin bis zum Lebensende auszuüben: «Die Familie steht der Queen sehr nahe. Beispielsweise hat sie sich in den vergangenen Tagen auch öfter zu Spaziergängen mit Ex-Schwiegertochter Fergie getroffen. Zusätzlich hat die Königin ein Umfeld – beispielsweise bei dem Personal – das sich um ihre persönlichen Dinge oder ihre Pferde kümmert. Ihnen vertraut sie. Und sie verstehen sich gut darauf, mit der Queen umzugehen.»
Gott und ihre Hunde werden ihr helfen
Auf der Suche nach Trost dürfte sich ihr Blick auch nach oben wenden. Die Queen ist eine tief religiöse Frau. Ihren Glauben beschrieb sie während einer Weihnachtsansprache einmal als den «Anker in meinem Leben».
Aber auch Weltlicheres dürfte sie über den Verlust von Prinz Philip hinwegtrösten: Die Monarchin hat sich – womöglich bereits in Vorahnung – erst kürzlich zwei neue Hunde angeschafft, wie britische Medien übereinstimmend berichteten.
Palast-Insider sind sich sicher, dass Fergus und Muick der Königin helfen werden, den Verlust ihres Mannes besser zu ertragen. Bei den kurzbeinigen Hündchen soll es sich um Corgis handeln, die es der Queen schon seit Jahren besonders angetan haben.
(Mit Material der DPA)