- In Europa sterben jedes Jahr etwa 33'000 Menschen an antibiotikaresistenten Keimen.
- Die Zahl der Infektionen hat sich seit 2007 fast verdoppelt, deutlich mehr Menschen sterben.
- Etwa drei Viertel der Erkrankungen mit antibiotikaresistenten Keimen entstehen in Spitälern und anderen Gesundheitseinrichtungen.
Infektionen mit antibiotikaresistenten Bakterien stellten eine Bedrohung für die moderne Gesundheitsversorgung dar, warnt das Europäische Zentrum für Prävention und die Kontrolle von Krankheiten.
Die Zahl der Todesfälle steige seit elf Jahren stetig an. Zwischen einzelnen Ländern gebe es erhebliche Unterschiede, berichtet die internationale Forschungsgruppe im Fachblatt «The Lancet Infectious Diseases».
Etwa drei Viertel der Erkrankungen mit antibiotikaresistenten Keimen entstünden in Krankenhäusern und anderen Einrichtungen des Gesundheitssystems.
Selbst Reserve-Antibiotika wirkungslos
In 39 der betrachteten Fälle seien die Patienten mit einem Keim infiziert, gegen den auch Reserve-Antibiotika nichts mehr ausrichten könnten. Die Behandlung einer Infektion sei dann nur noch schwer, teils gar nicht mehr möglich.
Um die Situation zu verbessern, sind laut den Wissenschaftern gemeinsame Anstrengungen nötig. Antibiotika sollten nur dann verschrieben und eingenommen werden, wenn sie wirklich nötig sind. Zudem müssten bestehende Hygienevorschriften, vor allem in Spitälern, eingehalten werden. Schliesslich brauche es mehr Forschung, um neue antibiotisch wirkende Substanzen zu entwickeln.