In den Basislagern am Mount Everest macht sich Trauer breit: 20 Menschen sind in dieser Saison bereits gestorben. Betroffen ist auch eine Schweizer Expedition. Sie beklagt den Tod eines österreichischen Teilnehmers. «Es ist unmöglich ihn herunterzuholen. Deshalb sind wir heute nochmals hinaufgestiegen, um ihn zu beerdigen und ein schönes Grab zu machen,» sagt Expeditionsleiter Kari Kobler.
Die Bilder vom Stau auf der Südseite des Everests gingen um die Welt. Besonders gefährlich war die Situation in der Todeszone für die Alpinisten, die ohne Sauerstoff und ohne Sherpa unterwegs waren.
Alpinistin fordert Kontingente
Sie mussten wegen dem Stau umkehren, um zu überleben. «Es ist Wahnsinn, aber ich habe es auch erwartet. Wenn man den Mount Everest besteigen will, muss man damit rechnen, dass so viele Leute unterwegs sind,» sagt Höhenalpinist Göttler.
Die Schweizer Alpinistin Evelyn Binsack stand einst selbst auf dem Everest. Doch einen solchen Stau wie in den letzten Tagen beim Hillary-Step habe es noch nie gegeben. «Das muss aufhören». Die erfahrene Alpinistin ist der Ansicht, dass Kontingente eingeführt werden müssen oder «nur noch Alpinisten auf den Gipfel dürfen».
Das sieht Alpinist Göttler ähnlich. «Da müssen wir ansetzen. Zudem muss die Gesellschaft kritisch hinterfragen, in welchem Stil die Bergsteiger in dieser Region unterwegs sind». Tatsächlich gäbe es ohne Hilfe von Sauerstoff und Sherpas keinen Stau am Dach der Welt – aber auch weniger Gipfel-Erlebnisse.
Nicht nur Binsack und Alpinist Göttler sind davon überzeugt, dass etwas geschehen muss. «Der Zugang zum Everest muss strenger limitiert werden», sagt Kobler. Selbst wenn die Evererst-Expeditionen ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor für die ganze Region sei.